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Seat Ibiza Cupra Facelift 2015: Test, Preis, Motor - Hier greift der Beifahrer ins Leere

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Seat macht den Ibiza Cupra schneller, stärker, haltbarer. Das freut den Fahrer, erschreckt aber seinen Copiloten. Denn ihm fehlt in schnellen Kurven der Halt.

Der Seat Ibiza Cupra lässt Laub wirbeln - oder den Beifahrer Der Seat Ibiza Cupra lässt Laub wirbeln - oder den Beifahrer Quelle: Seat

Barcelona/Spanien – Die Aufpreisliste des Seat Ibiza Cupra passt locker auf eine Din-A4-Seite. Vieles ist serienmäßig an Bord, darunter ein großes Navigationssystem mit sechs Lautsprechern und Handyanbindung. Voll ausgestattet kostet der Kleinwagen etwa 4.400 Euro mehr als die Basisversion. Ein simples, aber wichtiges Detail haben die Spanier aber vergessen: Im schnellsten Ibiza fehlt auf dem Beifahrerplatz der Angstgriff.

Seat Ibiza Cupra: Viel Kraft, etwas zu wenig Halt

Ein Doppelkupplungsgetriebe gibt es nicht mehr im neuen Ibiza Cupra, auch nicht gegen Aufpreis Ein Doppelkupplungsgetriebe gibt es nicht mehr im neuen Ibiza Cupra, auch nicht gegen Aufpreis Quelle: Seat Dabei bräuchte gerade dieser Seat etwas mehr Halt für den Copiloten. Klar, die (serienmäßigen) Sportsitze fangen Vieles wieder auf. Dicke Wangen halten taumelnde Oberkörper in Position. Doch der Cupra kann mehr, als seine Passagiere ein paar Zentimeter nach links und rechts zu drücken.

Seat tauscht zum Facelift den alten 1,4-Liter-Turbokompressor gegen einen 1,8-Liter-Benziner mit einem Turbolader. Analog zu VW Polo GTI und Audi A1 leistet der im Cupra 192 PS und 320 Newtonmeter, 12 PS und 70 Newtonmeter mehr als sein Vorgänger. Der kleine Cupra mit dem großen Motor sprintet in 6,7 Sekunden auf Tempo 100 – ein Golf GTI rennt zwei Zehntelsekunden schneller, der alte Cupra zwei Zehntel langsamer.

Zudem steckt Seat serienmäßig ein adaptives Fahrwerk und eine adaptive Lenkung ins Ibiza-Chassis. Im Sportmodus spannt der Cupra seine Dämpfer an, reagiert flotter und genauer auf Straße und Lenkbefehle. Eine mechanische Differenzialsperre wie im Leon Cupra gibt es nicht. Dafür aber eine großzügige Traktionskontrolle, Bremsunterstützung in engen Kurven („XDS“) und eine 16-Zoll-Bremsanlage.

Mit mehr Hubraum und Leistung sprintet der Ibiza Cupra in 6,7 Sekunden auf Tempo 100 Mit mehr Hubraum und Leistung sprintet der Ibiza Cupra in 6,7 Sekunden auf Tempo 100 Quelle: Seat

Ein bisschen mehr Lärm wäre schön

Wer den Cupra durch Serpentinen tritt, der lässt den Beifahrer wirbeln. Dessen Hand greift am Dachhimmel allerdings ins Leere. Haltung bewahrt er nur eingekeilt zwischen Mittelarmlehne und Türverkleidung. Der Ibiza bremst stark, sprintet flink und lenkt direkt, in Kurven neigt er sich kaum. Im Komfortmodus beruhigt er sich, federt sanfter ab und holpert weniger durch Schlaglöcher. Schade: Im Innenraum kommt nur synthetischer Sound an. Am Heck flüstern zwei zierliche Endrohre in eine großen Chromblende.

Seat sagt, der Ibiza Cupra fährt mit sechs Litern Sprit 100 Kilometer weit. Bei normaler Fahrweise und durchmischter Strecke trank unser Testwagen etwa eineinhalb Liter mehr. Im Teillastbereich wird der Kraftstoff ins Saugrohr gesprüht. Bei Volllast spritzt er direkt in den Brennraum – und steigert den Verbrauch auf zweistellige Werte.

Drei Türen, kein DSG und ein niedrigerer Preis

Im Vergleich zum Vorgänger ändert Seat am Ibiza Cupra wichtige Details. Bisher steckte immer ein Doppelkupplungsgetriebe am Motorblock. Jetzt gibt es ihn nur noch mit einer Handschaltung. Ein Grund: Das Siebengang-DSG verträgt nicht das volle Drehmoment des 1,8-Liter-Motors. VW drosselt im Polo GTI deshalb die Kraft des Automatik-Modells.

Guter Seitenhalt in serienmäßigen Sportsitzen Guter Seitenhalt in serienmäßigen Sportsitzen Quelle: Seat Äußerlich ändert sich fast nichts. Es gibt neuen Lack für die Felgen und Aufkleber für die (ausschließlich dreitürige) Karosserie. Dieses Facelift soll man spüren: Seat hat das Fahrwerk entrumpelt und den Innenraum verfeinert.

Der Einstiegspreis des Ibiza Cupra sinkt um rund 700 auf 23.060 Euro. Damit kostet er 785 Euro mehr als ein nackter Polo GTI. Ausstattungsbereinigt ist er jedoch etwa 600 Euro günstiger als sein technischer Zwilling aus Wolfsburg. Der schnellste Ibiza startet im Januar 2016.

Seat Ibiza Cupra: Technische Daten

  • Motor: 1,8-Liter-Turbo-Vierzylinder
  • Getriebe: manuelles Sechsgang-Getriebe
  • Leistung: 192 PS (141 kW)
  • Drehmoment: 320 Nm
  • 0 – 100 km/h: 6,7 s
  • Vmax: 235 km/h
  • Verbrauch: 6,0 l (laut NEFZ)
  • CO2: 139 g/km
  • Testverbrauch: ca. 7,5 l
  • Länge: 4,06 m
  • Breite: 1,69 m
  • Höhe: 1,42 m
  • Kofferraumvolumen: 292 bzw. 930 Liter
  • Gewicht (EU): 1.260 kg
  • Preis: ab 23.060 Euro
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