Im Kultfilm "Manta Manta" ist es ein alter Heizkörper, der die Traktion verbessern soll. Hat mehr Gewicht auf der Hinterachse im Winter tatsächlich einen Nutzen?
Essen/Hannover - Heizkörper, Sandsäcke, Katzenstreu - im Winter transportieren manche Autos seltsame Fracht. Ein alter Trick: Das Zusatz-Gewicht soll der Fahrstabilität dienen. Doch ergibt das wirklich Sinn? Fakt ist: Die Fahrstabilität nimmt bei Schnee, Eis und Glätte naturgemäß ab, das Fahrzeug kann leichter ins Rutschen kommen, Steigungen lassen sich deutlich schwerer bewältigen. Einen Nutzen hat das zusätzliche Gewicht aber primär bei älteren Fahrzeugen mit Hinterradantrieb, erklärt der Tüv Nord. Hier können die Räder in Eis und Schnee beim Gas geben leichter durchdrehen, weil sie nicht wie beim Fronttriebler durch das Motorgewicht auf die Fahrbahn gepresst werden. Etwas Last im Kofferraum, kann im Winter die Stabilität von Fahrzeugen mit Hinterradantrieb erhöhen, so der Tüv. Denn durch das zusätzliche Gewicht erhöht sich die Achslast, wodurch wiederum die Traktion, also die Haftung der Räder auf dem Untergrund steigt. Allerdings hat das Beladen des Hecks auch einen Nachteil. Denn durch das Zusatzgewicht auf der Hinterachse drängt das Heck in Kurvenfahrten schneller nach außen und kommt dann schneller ins Rutschen. In der Kurve gilt also weiter gesteigerte Vorsicht. Auch Bremsvorgänge müssen vorsichtiger eingeleitet werden, da das Fahrzeug schwerer ist. Bei modernen Fahrzeugen macht das Beladen des Hecks weniger Sinn. Sie sind in der Regel mit einer Traktionskontrolle ausgestattet, die dafür sorgt, dass die Räder beim Anfahren des Wagens nicht durchdrehen.
Quelle: dpa |