Fernab der Öffentlichkeit gelingt Bentley ein historischer Triumph. Zum ersten Mal seit 84 Jahren gewinnt die britische Marke ein Autorennen in Großbritannien.
Silverstone - Das gab es noch nie, das gibt es nur einmal. Und nur deshalb schreiben wir hier heute über die Blancpain-GT-Serie. In dieser Rennserie gibt es sogenannte Ausdauer-Rennen, Endurance Races. Rund 43 Fahrzeuge fahren dabei mit, die Rennen dauern zwischen 3 und 24 Stunden und sogar 17 deutsche Piloten treten hier an und aufs Gas. Markus Winkelhock, Frank Stippler und Marc Basseng sind die bekanntesten aus der Riege weitgehend Unbekannter. Der Oldie kommt spät zum ersten TriumphDie Rennversion des im Grunde bereits elf Jahre alten Autos gewann den zweiten Lauf der Serie, der in Silverstone stattfand. Es war der erste Sieg der Marke Bentley bei einem Autorennen in England seit 1930. Und nicht nur das. In den entscheidenden Runden konnten die Rivalen von McLaren überholt und damit geschlagen werden. 608 PS für 1.300 KiloWie das vor sich ging, ist schneller erzählt als gefahren. Der GT3 des Continental GT hat wenig mit dem Serienauto zu tun. Statt Allrad hat der Wagen Heckantrieb, statt Komfort steht Speed im Fokus. Immerhin: Der 608 PS starke Achtzylinder mit 4,0 Litern Hubraum stammt in Ansätzen aus dem Serienfahrzeug. Und das Gestühl, das Volant und die Türgriffe der Rennkiste werden ebenfalls von Hand mit Leder oder Alcantara bezogen und vernäht. So viel Zeit muss in der Vorbereitung sein. Ein Deutscher Porsche-Mann verhilft den Bentley Boys zum SiegKein Deutscher war am Steuer, aber einer am Werk, als der Bentley Continental GT3 zu dem historischen Sieg raste. Entwickelt wurde der Rekordwagen vom ehemaligen Porsche-Chefentwickler Rolf Frech. Der entschlackte den GT so gründlich, dass am Ende des Prozesses 43 Prozent des Gesamtgewichts als "überflüssige" Teile neben dem Rennwagen lagen. In Zahlen: Statt 2,3 Tonnen wiegt die GT3-Version weniger als 1.300 Kilogramm. Ein spannender Schlussspurt - trotz Safety-CarTrotzdem lag der Bentley in dem Rennen lange zurück, nachdem er relativ früh eine Stop-and-Go-Strafe kassiert hatte. Rund 20 Minuten vor Schluss lag der Bentley GT3 noch 17 Sekunden hinter dem führenden McLaren MP4 - 12C GT3 zurück. Doch ausgerechnet eine Safety-Car-Phase ließ den Abstand auf 6,5 Sekunden schrumpfen. Kurz nach Ende dieser Phase überholte Bentley-Fahrer Steven Kane den McLaren und überquerte sechs Runden später die Ziellinie als Erster. Dass ausgerechnet ein Bentley einen McLaren auf einer britischen Rennstrecke schlägt, hätte in den vergangenen Jahrzehnten keiner erwartet. Auch nicht, dass aus dem schwergewichtigen GT ein wahrer Kurvensprinter wird. Update: Hier lest Ihr News zum Bentley Continental GT3-R. |