Honda hat große sportliche Ziele. Der erste kleine Schritt: Das Sportcoupé CR-Z mit Hybridantrieb wird geliftet und bekommt einen Spaßknopf. MT-Redakteur Philipp Monse durfte als einer der Ersten draufdrücken.
Mainz – Honda war mal eine Größe in Europa, und Honda will wieder eine Größe werden. Dazu verordnen sich die Japaner mehr Sport. Der beginnt hier mit dem gelifteten CR-Z. Es lebe das 6-Gang-GetriebeEingestiegen, ausprobiert. Ich brause mit dem CR-Z am Rhein entlang und vermisse - nichts. Mit vielen pfiffigen Ideen gaukelt Honda Sportlichkeit vor, auch ohne viel Leistung dahinter Im CR-Z gibt es enge Sitze, ein straffes Fahrwerk, der analoge Drehzahlmesser dient als Hauptinstrument. Und wo andere Hybride ihre Fahrer mit stufenlosen Automatikgetrieben mühen, glänzt Honda mit einer manuellen 6-Gang-Box. Die bringt richtig Spaß. Mit kurzem Hebel, kurzen Wegen, kurz übersetzten Gängen. Obendrauf eine schlichte, runde Kugel aus Metall. Fertig. 3 Modi, 1 SpaßknopfNur, wo keine Dynamik im Antrieb steckt, kommt wenig Dynamik auf die Straße. Nach dem Facelift hat der CR-Z 13 PS und 16 Newtonmeter mehr. Damit beschleunigt er in 9,0 Sekunden (statt 9,9 Sek.) auf 100 km/h. Damit flitzt er zwar zehn Prozent schneller, aber fährt immer noch eher ruhig als rasant. Man muss kein Rennfahrer sein, um zu erahnen, dass 137 PS (und 190 Newtonmeter Drehmoment) kein Beschleunigungswunder ergeben. Wo steckt also der Sport? Honda sagt, in einem Knopf am Lenkrad. Der Sport-Plus-Button soll mit einem Elektro-Boost den Extra-Kick geben. Ab dem zweiten Gang und ab 30 km/h sorgt der Daumendruck für maximale Stromenergie, die den 1,5-Liter-Benziner unterstützt. Zusätzlich öffnen sich die Drosselklappen weiter. Aber, kein Spaß ohne Aber: Damit all das funktioniert, muss die Lithium-Ionen-Batterie (bisher Nickel-Metallhydrid) zu mindestens 50 Prozent geladen sein. Natürlich stürze ich mich auf den Spaßknopf – und spüre: nix! Und nix wird damit auch aus meinen Knight-Rider-Turbo-Boost-Fantasien. Sie verfliegen nach wenigen Versuchen. So gut sich der 10-sekündige Elektroschub anhören mag. Gefühlt macht er sich schlecht bemerkbar. Daran ändert auch der Farbwechsel der Tachobeleuchtung, von lieblichen Grün zu rasendem Rot, kaum etwas. Sportlich und effizient?Boost hin oder her. Der CR-Z fährt flink und flott. Nur eben nicht besonders sportlich. Sport und sparen schließen sich ja häufig aus, und dieses Auto hier spart besser als dass es dynamisiert. Ein Durchschnittsverbrauch von 5,0 Litern auf 100 Kilometer ist möglich, 7 bis 8 Liter allerdings auch. Wenig schluckt leider auch der 233 Liter große Kofferraum, auf der Rückbank gibt es nur Notsitze. Auftrumpfen kann der Honda dennoch gegen einen sehr bekannten deutschen Wettbewerber. Denn der CR-Z fährt schneller als ein 1,4-Liter-Scirocco (122 PS, 6-Gang, 200 km/h; 0-100 km/h: 9,7 Sek.), kostet aber genauso viel. Im Juni 2013 kommt er für ca. 23.000 (derzeit 21.990) Euro auf den Markt. Noch mehr Tempo folgt dann im Anschluss. Geplant ist ein neuer NSX mit Hybridantrieb sowie ein neuer Civic Type R. Den will Honda zum schnellsten Fronttriebler auf dem Nürburgring machen. Wir warten mit Spannung. Honda CR-Z – Technische Daten
Quelle: MOTOR-TALK |