Mehr Öko, mehr SUV und vielleicht sogar ein echter Sportwagen: Hyundai hat einiges vor in den nächsten Jahren. Ein Überblick.
Offenbach - Seit 25 Jahren verkauft Hyundai bei uns Autos. Alles begann 1991 mit dem Kleinwagen Pony, dessen Design von Giorgetto Giugiaro stammte. Anfangs milde belächelt, konnte Hyundai im ersten vollen Verkaufsjahr 1992 immerhin schon 21.258 Käufer gewinnen. Heute lächelt niemand mehr: Hyundai ist mit einer fast vollständigen Modellpalette, fünf Jahren Garantie und einem anerkannt guten Design zum drittgrößten Importeur nach Skoda und Renault aufgestiegen. 2015 setzen die Koreaner bei uns über 480 Händler mehr als 100.000 Neuwagen ab. Der Marktanteil liegt bei 3,4 Prozent. Eine Lücke klafft im Sortiment bisher bei grünen Antrieben. Das ist schlecht fürs Image und für die CO2-Bilanz. Aber die Koreaner bemühen sich nach Kräften und wollen mittelfristig zweitgrößter Anbieter von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben werden – nach Toyota. So hört man es zumindest aus der Konzernzentrale in Seoul. „Der Ioniq repräsentiert die Zukunft der Marke“, sagt Hyundais Deutschland-Geschäftsführer Markus Schrick. Da die alternative Antriebstechnik einem modularen Baukasten folgt, wird sie allein aus Kostengründen auch in andere Modelle einziehen. Schrick: „E- und Hybridantriebe bleiben nicht dem Ioniq vorbehalten, sondern werden auf andere Modelle ausgeweitet.“ SUV in der Mokka-KlasseZum Beispiel auf den Tuscon (Verkaufsanteil derzeit 21 Prozent) und vielleicht sogar auf das darunterliegende B-SUV, das Hyundai für 2017 vorsieht. Im Segment des Opel Mokka zeigen die Absatzprognosen weiterhin steil nach oben. Das kleine SUV wird nicht ix25 heißen, sondern einen richtigen Namen bekommen. Gut möglich, dass der wieder aus dem amerikanischen Westen stammt. Gut möglich auch, dass den SUV-Plänen der Nachfolger des Kombis i40 geopfert wird. Im Programm bliebe nur die Limousine, die 2017 nochmals ein Facelift erhält, 2019 abgelöst wird und dann unter dem Namen Sonata vermarktet werden dürfte - wie heute schon in den USA. Noch in diesem Jahr erhalten der i10, der Grand Santa Fe und die Sportlimousine Genesis eine Modellpflege. Letztere ist dann auch mit einem Diesel zu bekommen. Die neu gegründete Premiummarke Genesis wird es jedoch vorerst in Europa nicht geben. Während Genesis in Amerika sechs Modelle anbieten will, will man hier erst 2018 entscheiden, wie es in Europa um die Positionierung einer Premium-Tochter steht. Lexus (Toyota) und Infiniti (Nissan) sind den Koreanern mahnende Beispiele. Neuer i30 Anfang 2017 Ende 2017 folgt der i30 Kombi. Einen Dreitürer soll es angeblich nicht mehr geben, stattdessen plant Hyundai eine sportlich anmutende Fließheckvariante. Apropos Sport: Seit Albert Biermann von der BMW M GmbH zu Hyundai gewechselt ist, geht es in Sachen Performance voran. 2018 sollen in Europa unter der Sub-Marke N die ersten Power-Hyundai an den Start gehen. Das N krönt jeweils das stärkste Modell einer Baureihe. Nicht unwahrscheinlich, dass kurz darauf ein echter N-Sportwagen die Branche staunen lässt. Denn etwa zeitgleich steht der Ruhestand für Designchef Peter Schreyer an. Sein Wunsch, so hat er mal verlauten lassen, ist es, sich mit dem Entwurf eines rassigen Sportwagens aus dem Berufsleben zu verabschieden. |
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