Los Angeles - "Wann beginnt Nissan mit der Produktion von X-Flüglern? Der beste Messestand von LA!", schreibt der Journalist Christiaan Hetzner (Automotive News) auf Twitter. Star Wars, der Krieg der Sterne, macht Männer immer noch zu kleinen Jungs. Und genau diese Karte spielt Nissan konsequent: Die Japaner haben den kompletten Messeauftritt unter das Motto "Star Wars" gestellt und gleich sieben Ausstellungsstücke im Sternenkrieger-Design aufgebaut.
Nissan Maxima "Kylo Ren" in spaciger Kulisse Quelle: Nissan
Klar, als Sponsor des kommenden, achten Teils der Star Wars Saga will und muss Nissan den Schulterschluss der beiden Marken herstellen. Gleichzeitig, so Nissan, wollte man "wahre Liebe" für den Krieg der Sterne demonstrieren. Dabei durften die Designer weiter gehen, als sonst in solchen Fällen gegangen wird: Die An- und Umbauten an den Messeautos dürften eine Straßenzulassung in den meisten Teilen der Welt hinfällig machen.
X-Flügel, Tie-Flügel und Schurkenmasken
X-Flügel, Droiden-Docks und Transparistahl-Rahmen an den Nissan Altima, Maxima und Rogue entstanden in Zusammenarbeit mit Lucasfilm Special-Effects-Ableger ILM. Sie sollen die Charaktere des neuen Films "Die letzten Jedi" widerspiegeln. Ein Maxima im bedrohlichen Kylo-Ren-Look etwa, der das Maskendesign des Softie-Schurken aufgreift. Ein Altima, aus dem man herausschaut wie aus einem Tie-Jäger: Durch ein Panorama-Gitterfenster.
Ein zweiter Maxima im Dienste des Bösen wedelt mit Tie-Flügeln, als könnte er wirklich fliegen - und mit Laserkanonen und Torpedowerfern an einer Weltraumschlacht teilnehmen. Dazu gesellen sich Nissan Rogue Crossover, denen die Modellbauer X-Flügel, einen "Ausguck" für den Droiden BB8 oder Raketenantrieb verordnet haben.
Star Wars auf dem Weg in die Inflation
Nissan Rogue "Poe Dameron's X-wing with BB-8": Mit diesen Flügeln gelingt der Sprung in den Hyperraum vermutlich besser als die Straßenzulassung Quelle: Nissan
Kleines Problem: Der neue Eigner Disney verwertet das Star-Wars-Franchise so konsequent, dass ein Teil des Markenkerns bedroht ist. Denn: Star Wars war jahrzehntelang zugleich Mainstream und cool. Star Wars war nicht jedes Jahr und nicht überall. Eine Fanszene hielt es am Leben, mit Amateurfilmen, selbstgebauten Kostümen, selbst programmierten Videospiel-Leveln.
Wenn im Dezember nun der dritte Disney-Star-Wars-Film in drei Jahren in die Kinos kommt - und nicht nur dorthin, sondern auch auf die Cornflakes-Packungen und in die Spielzeugläden - dann ist gute Unterhaltung zwar garantiert. Aber ist das wirklich noch cool, Nissan? Oder doch nur Werbung?