Der BMW M4 GTS umrundet die Nordschleife in 7:28 Minuten. Schneller als alle Serien-BMW vor ihm. Möglich machen das die Wassereinspritzung und weniger Sitze.
München – 20 Sekunden können sehr lang sein. Wenn man zum Beispiel an einer roten Ampel steht oder ohne Schirm im strömenden Regen. Auf der Rennstrecke sind 20 Sekunden nicht lang – sie sind eine Ewigkeit. BMW hat diese Ewigkeit innerhalb von fünf Jahren überwunden. Der neue M4 GTS umrundet die Nordschleife 20 Sekunden schneller als sein Vorgänger, der legendäre M3 GTS aus dem Jahre 2010. In 7:28 Minuten fährt das Renn-Sondermodell des M4 um den Ring, kein (Serien-)BMW ist schneller. Quelle: BMW Wie bei den Vorgängern M3 CSL (E46) und M3 GTS (E92) setzt BMW auch beim M4 GTS auf zwei Dinge: mehr Kraft und weniger Gewicht. Der GTS wiegt 1.585 Kilogramm und damit 27 Kilogramm weniger als ein regulärer M4 mit Doppelkupplungsgetriebe ohne Zusatzausstattung (1.612 kg). Der 3,0-Liter-Reihensechszylinder mit Biturbo bringt es auf 500 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment (regulär 431 PS, 550 Nm). Wassereinspritzung geht in SerieDie M GmbH erreicht die Leistungssteigerung vor allem mittels der erstmals in einem Straßenfahrzeug verwendeten Wassereinspritzung. Sie optimiert Leistung und Verbrauch bei Volllast. Wasser wird dabei als feiner Sprühnebel in den Sammler des Ansaugmoduls eingespritzt. Es verdampft und kühlt die Ansaugluft zusätzlich um etwa 25 Grad (Ladeluftkühler ca. 70 Grad). Dadurch sinkt letztlich auch die Temperatur im Brennraum. Der Motor kann mit früherem Zündzeitpunkt und höherem Ladedruck betrieben werden. Das hilft auch beim Verbrauch: Trotz deutlich mehr Leistung schluckt der GTS theoretisch nur 8,3 Liter pro 100 Kilometer (194 g/km) – genau so viel wie der normale M4. Quelle: BMW Ein fünf Liter fassender Wassertank, die Wasserpumpe sowie Sensoren und Ventile sind in einer Wanne unterhalb des Kofferraums untergebracht. Im Rennbetrieb muss Wasser bei jeder Betankung nachgefüllt werden, auf der Straße nur bei ca. jedem fünften Tankstopp. Viel Carbon und wenig SitzeDer M4 GTS sprintet in 3,8 Sekunden auf 100 km/h und fährt maximal 305 km/h schnell. Doch die nackten Zahlen reichen nicht aus, um die Fähigkeiten des GTS auf der Rennstrecke ausreichend zu beschreiben. Der M4 erhält ein spezielles M-Gewindefahrwerk mit einstellbarer Zug- und Druckstufe sowie modifizierten Stabilisatoren und Stützlagern. Motorhaube, Frontsplitter, Dach, Heckspoiler, Instrumententafel-Träger und Heckdiffusor werden aus Carbon gefertigt, um Gewicht zu sparen. Frontsplitter und Heckflügel lassen sich für den Betrieb auf der Rennstrecke justieren. Geschaltet wird über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Eine Lamellensperre und Michelin-Semi-Slicks sorgen für beste Traktion, Carbon-Keramik-Bremsscheiben für angemessene Verzögerung. Einen Überrollbügel gibt es gratis dazuDen Innenraum zieren GTS-Schriftzüge, Alcantara und Schalensitze für Fahrer und Beifahrer. Sie wiegen rund 50 Prozent weniger als die regulären M4-Stühle. Statt fester Türgriffe gibt es im GTS ein paar Plastikschlaufen. Rücksitze lässt die M GmbH gleich ganz weg – braucht auf der Rennstrecke sowieso niemand. Wer möchte, kann sich stattdessen aber einen Überrollbügel ins Heck schrauben lassen. Den gibt es zusammen mit Sechspunkt-Gurten im Clubsport-Paket umsonst. Der M4 GTS soll 142.600 Euro kosten und im März 2016 in einer limitierten Serie von 700 Stück auf den Markt kommen. |