Die Kooperation zwischen Daimler und Renault/Nissan nimmt weitere Formen an. Ein künftiges Einstiegsmodell der japanischen Nissan-Edeltochter Infiniti soll einem Bericht zufolge auf der deutschen A-Klasse basieren und in Österreich gebaut werden. Der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna Steyr wird auf Basis der Mercedes A-Klasse das Einstiegsmodell der Nissan-Premiummarke Infiniti entwickeln. Der offizielle Abschluss des entsprechenden Fertigungsauftrags für das Magna-Stammwerk in Graz werde für Anfang 2012 erwartet, berichtet die Fachzeitschrift "Automotive News Europe" (ANE) unter Berufung auf verschiedene hochrangige Quellen in den beteiligten Unternehmen. Der Nobel-Nissan solle ab 2014 auf der sogenannten MFA-Architektur von Mercedes-Benz aufbauen, die auch für die A- und B-Klasse zum Einsatz kommt, so ANE, Daimler trete dabei als Lieferant zahlreicher vormontierter "Komplettteile" auf. Offiziell wollen die Unternehmen diese Pläne noch nicht bestätigen. Nach internen Planungen könnten pro Jahr rund 50.000 bis 60.000 Einheiten des neuen Einstiegsmodells in Graz für den globalen Export produziert werden. Sie werden mit 4- und 6-Zylinder-Motoren ausgerüstet, die ebenfalls von Mercedes stammen. Einen Ausblick auf das Design des künftigen Einstiegsmodells hat Infiniti im März dieses Jahres mit der Studie Etherea gegeben. Das neue Kompaktmodell ist ein wichtiger Baustein in der Wachstumsstrategie von Infiniti: Die Marke soll laut Konzernchef Carlos Ghosn ihren Absatz bis März 2017 auf 500.000 Einheiten mehr als verdreifachen und damit rund zehn Prozent des globalen Luxus-Segments für sich in Anspruch nehmen. Im vergangenen Fiskaljahr (April bis März) hat Infiniti weltweit 145.000 Einheiten verkauft, im aktuellen Fiskaljahr sollen es "mehr als 150.000 Einheiten" werden, sagt ein Infiniti-Sprecher dem Blatt. Infinitis größter Markt sind die USA gefolgt von China; in Deutschland spielt die Marke bisher praktisch keine Rolle. Die Kooperation würde eine klassische Win-win-Situation darstellen: Infiniti-Mutter Nissan spart sich durch die Wahl des Auftragsfertigers Magna den Aufbau eigener Produktionsanlagen; dank der Nutzung des Mercedes-Komponentenbaukastens entfallen Entwicklungskosten. Daimler erhält im Gegenzug Lizenzgebühren pro gefertigtem Fahrzeug und profitiert von Skaleneffekten.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 20.12.2011
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