Äußerlich bleibt der Citroën Berlingo Multispace fast der alte. Innen wird es dagegen komfortabler, und die überarbeiteten PSA-Selbstzünder versprechen mehr Laufruhe.
Marseille - Das Innere hat den Charme einer leeren Blechdose. Federung, Antrieb und Straßenlage sind auf Kleinlaster-Niveau… Vorurteile gegen Hochdachkombis mit Pkw-Zulassung gibt es viele. Die zweite Überarbeitung des seit 2008 gebauten Citroën Berlingo soll derartige Vorurteile entkräften. Mehr Komfort, mehr Ruhe, mehr Konnektivität, mehr Sicherheit und weniger Verbrauch - und das für nicht mehr Geld. Los geht es bei 17.600 Euro. Quelle: Peter Weißenberg/SP-X Die überarbeiteten PSA-Diesel tun dem Berlingo gut. Der Basis-Selbstzünder BlueHDi 100 mit 99 PS dröhnt erheblich weniger als sein Vorgänger HDi 90. Den gibt es weiterhin in der Handwerker-Variante. Im Pkw kostet das automatisierte Sechsganggetriebe moderate 1.000 Euro Aufpreis. Die neuen Benziner kommen 2016Wie auch beim stärkeren Diesel mit 120 PS lag der Verbrauch auf der Testrunde unter sechs Litern – wer vorausschauend fährt, kann beide Diesel sparsam bewegen. Für den größten Selbstzünder gibt es künftig ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Nur kurz merken muss man sich die Benziner mit 98 PS oder 120 PS aus 1,6 Litern Hubraum. Beide werden 2016 durch 1,2-Liter-Dreizylinder ersetzt. Äußerlich hat sich beim Citroën Berlingo kaum etwas geändert. Ein wenig aerodynamischer Feinschliff und eine neue Kühlerpartie, zwei neue Farben, auf Wunsch LED-Tagfahrlichter, Parkpiepser auch vorn. Das war’s. Viel Beinfreiheit im Fond und Platz im KofferraumIm Innenraum dagegen ging es spürbar aufwärts: bessere Ergonomie, bessere Rundumsicht. Auch hinten sitzt der Passagier bequem und hoch. Nur die drei Einzelsitze (ab Ausstattung Shine) sind sehr schmal. Die Kniefreiheit von 24,5 Zentimeter für die Fond-Passagiere beeindruckt genauso wie der riesige Kofferraum (675 Liter). 3.000 Liter sind maximal möglich, wenn die Rückbank ausgebaut wird. Im Armaturenbrett sitzt nun Pkw-Technik. Ein Sieben-Zoll-Touchscreen, Navigation mit Vogelperspektive-Ansicht, Bluetooth-Freisprechanlage, Radio-Steuerung und Spiegelung der Smartphone-Apps via Mirror-Screen. Zudem gibt es jetzt eine Rückfahrkamera und eine Einparkhilfe vorn (City-Paket im Selection für 550 Euro). Hinzu kommen praktische Ablagen, für die es im Berlingo genug Platz gibt, etwa für das Dachfach (158 Euro) oder die herausnehmbare Mittelkonsole. Ab November folgt ein aktiver City-Bremsassistent, der bis zu 30 km/h den Berlingo automatisch bremst.
Ausstattungsvarianten im Citroën Berlingo MultispaceDie Basisausstattung Live gibt es nur mit dem schlappen Einstiegsbenziner. Ein klassisches Verzichtauto. Eine Klimaanlage kostet Aufpreis, und die zweite seitliche Schiebetür fehlt. Immerhin gibt es inzwischen eine Heckklappe mit Scheibenwischer und Heckscheibenheizung statt der früheren unpraktischen Tür. Bei der mittleren Ausstattung Feel (ab 21.200 Euro, nur mit Basis-Diesel) sind dann bereits Gepäcktrennnetz, die praktische Schiebetür links, Geschwindigkeitsregler und -begrenzer, Klimaanlage, und Soundsystem mit Connecting-Box an Bord. Diese, oder die für alle Motoren erhältliche Ausstattung Selection (ab 20.150 Euro) sind sicher die vernünftigste Wahl. Die Topausstattung Shine bietet Parkpieser hinten, Licht- und Regensensor, Klimaautomatik und den Sieben-Zoll-Touchscreen (ab 23.900 Euro), bei XTR gibt es für 22.400 Euro ein bisschen Offroad-Beplankung. Aber, mal ehrlich: So ein Utility soll vor allem praktisch sein. Sonst hätte man ja auch einen Kleinwagen kaufen können. Einen Beitrag zum Berlingo-Schwestermodell Peugeot Partner findet Ihr hier. Technische Daten: Citroën Berlingo MultispaceBenziner mit 98 PS
Benziner mit 120 PS
Diesel mit 99 PS
Diesel mit 120 PS
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