Der teure Abgang von Christine Hohmann-Dennhardt hat sie VW zurückgebracht: Die Boni-Debatte. Die Betriebsräte fordern für Manager ein härteres Leistungsprinzip.
Wolfsburg - Die VW-Manager sollen künftig härter für ihre Boni arbeiten müssen. Das fordert nun der Betriebsrat. "Es passt nicht ins Bild: Leiharbeiter werden vom Vorstand abgemeldet, und gleichzeitig geht ein Vorstandsmitglied mit Millionen aus der Tür", sagte Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh der "Braunschweiger Zeitung" (Freitag). VW hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, das Vergütungssystem für Manager ändern zu wollen. "Dabei muss das neue System deutlich anspruchsvollere Ziele setzen", forderte Osterloh. Die Vorstände sollten höhere Hürden überwinden müssen, um vereinbarte Boni voll ausgezahlt zu bekommen. Osterloh ist auch Mitglied des VW-Aufsichtsrates, der die Gehälter für Top-Manager beschließt. Von den Arbeitnehmervertretern der VW-Töchter Porsche und Audi bekam Osterloh Unterstützung. "Eine intergalaktische Vorstandsvergütung kann es nur bei einer intergalaktischen Leistung geben", sagte Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück der dpa. "Sonst versteht das draußen keiner." Audi-Betriebsratschef Peter Mosch polterte: "Wir haben als Arbeitnehmervertreter jetzt langsam genug. Das alles schadet dem Konzern und den Arbeitsplätzen." Die Arbeitnehmervertreter erwarteten vom Vorstand Signale in die Öffentlichkeit, dass es so nicht weitergehen gehen könne. Zuletzt hatte es Kritik gegeben, weil Christine Hohmann-Dennhardt zu ihrem Abschied eine Zahlung von mehr als 12 Millionen Euro erhält - nach nur gut einem Jahr Arbeit als Konzernvorstand. Quelle: dpa |