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Jaguar I-Pace: Studie zum ersten Jaguar-Elektroauto - Jaguar kann jetzt auch Elektro

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Das könnte ein Erfolg für Jaguar werden. Die Studie zum Elektroauto I-Pace verspricht Platz, Kraft und Reichweite. Die Elektromobilität wird davon kaum profitieren.

Jaguar I-Pace:Jaguar zeigt auf der Los Angeles Auto Show eine Studie zu seinem ersten Elektroauto Jaguar I-Pace:Jaguar zeigt auf der Los Angeles Auto Show eine Studie zu seinem ersten Elektroauto Quelle: Jaguar

Los Angeles – Wenn es um das Design des I-Pace Concept geht, spricht Jaguar oft vom C-X75, diesem eingeschlafenen Supersportwagen-Projekt von 2012. Dabei wäre das gar nicht nötig. Die auf der Los Angeles Auto Show (18.-27. November 2016) ausgestellte I-Pace-Studie ist immerhin der Ausblick auf Jaguars allererstes Elektroauto.

Jaguar spricht von einem besonderen Raumkonzept. Der lange Radstand ermöglicht viel Platz bei kompakter Gesamtlänge Jaguar spricht von einem besonderen Raumkonzept. Der lange Radstand ermöglicht viel Platz bei kompakter Gesamtlänge Quelle: Jaguar Sie muss nicht mit altem, noch dazu zweifelhaftem Ruhm geschmückt werden: 294 kW (400 PS), mehr als 500 Kilometer elektrische Reichweite, viel Platz. Wenn sich bis zur Serieneinführung nicht sehr viel zum Schlechten wendet, kann dieses Auto ganz alleine überzeugen.

Neue Plattform und Phaeton-Radstand

Das Geheimnis des 4,68 Meter langen und 1,89 Meter breiten I-Pace ist eine neu entwickelte Elektro-Plattform. Zwei von Jaguar Land Rover selbst entwickelte Permanentmagnet-Synchronmotoren arbeiten je an der Vorder- und Hinterachse. Die Motoren sind mit 500 Millimetern Länge und einem Durchmesser von 234 Millimetern kompakt gebaut. Die große ebenfalls von Jaguar entwickelte 90-kWh-Batterie findet in einem Aluminiumgehäuse im Boden zwischen den Rädern Platz. Viel Platz, denn der Radstand beträgt 2,99 Meter – fast so viel, wie bei der Langversion des VW Phaeton (3.001 mm).

Damit bleibt den Ingenieuren – und später den Insassen - enorm viel Raum im Inneren des Autos. Jaguar verspricht für die hinteren Sitze eine Kniefreiheit von mehr als 70 Millimetern und ein Raumangebot wie in Full-size-SUVs oder Luxuslimousinen - bei deutlich geringeren Außenmaßen. Ob das wirklich stimmt, muss sich zeigen. Das Kofferraumvolumen der Studie beträgt jedenfalls gute 530 Liter.

Jaguar I-Pace: 400 PS, 700 Nm

Zum Platz kommt ein flotter Antrieb. Die Systemleistung der beiden Motoren gibt Jaguar mit 400 PS (294 kW) und 700 Newtonmetern an. Aus dem Stand sprintet er in rund vier Sekunden auf 100 km/h, zur Höchstgeschwindigkeit macht Jaguar noch keine Angaben.

Der I-Pace fährt als Allrad-Auto, das Drehmoment wird je nach Bedarf zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Aus anderen Modellen bekannte Traktionshilfen (z.B. Adaptive Surface Response) gibt es obendrauf. Dazu einen Modus, in dem so stark rekuperiert wird, dass der I-Pace im Stop-und-Go-Verkehr ohne Druck auf das Bremspedal gefahren werden kann.

Die rein elektrische Reichweite liegt bei mehr als 500 Kilometern (laut NEFZ-Messverfahren). Auch das ist ein guter Wert, der sich bis zur Serienversion sogar noch nach oben korrigieren könnte. Zum Vergleich: Das größere Tesla Model X (5,04 m) fährt mit 90-kWh-Batterie maximal 489 Kilometer weit. Eine Aufstockung der Batteriekapazität mit moderneren Akkus ist bei beiden Modellen denkbar, bei Tesla wohl so gut wie ausgemacht.

An einem 50-kW-Gleichstrom-Anschluss kann die Batterie in 90 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden. In etwas mehr als zwei Stunden sollen 100 Prozent erreicht werden.

Die Reichweite beträgt mehr als 500 Kilometer - damit überbietet der Jaguar das Tesla Mode X 90. Allerdings ist er auch etwas kleiner Die Reichweite beträgt mehr als 500 Kilometer - damit überbietet der Jaguar das Tesla Mode X 90. Allerdings ist er auch etwas kleiner Quelle: Jaguar

2018 kommt die Serienversion

Zu den guten Zahlen präsentiert Jaguar einen schicken Innenraum. Ob es die stylishen Sitze mit Windsor-Leder und farbigen Carbon-Einlagen in die Serie schaffen ist fraglich. Aluminium, dickes Velours und das offenporige Walnuss-Holz können wir uns dagegen leicht im Jaguar vorstellen.

Den 12 Zoll TFT-Touchscreen und seinen kleineren 5,5 Zoll Bruder für Klima- und Infotainment-Einstellungen werden wir wohl ebenfalls wiedersehen, sowie das konfigurierbare 12-Zoll-HD-Kombiinstrument für den Fahrer. Und hier kommt der Haken – das alles dürfte verdammt teuer werden.

Jaguar zählt nicht zu den Vorreitern der Elektromobilität, wenn der Zeitplan eingehalten wird, könnten die Briten aber zu den ersten Nachzüglern gehören. Der I-Pace könnte sich vor allem in China verkaufen. Gut für Jaguar, für die Elektromobilität egal. Ein praktisches Elektro-SUV für jedermann sieht anders aus. Die Preise dürften sich eher Richtung Tesla Model X orientieren. In einem Jahr wird die Serienversion vorgestellt, 2018 kommt sie auf den Markt.

Avatar von granada2.6
Mercedes
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