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Japan: Produktionsstopps werden überwiegend verlängert

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Nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami am letzten Freitag haben praktisch alle japanischen Automobilhersteller die Produktion eingestellt und umfangreiche Geld- und Sachspenden angekündigt. Wenige Tage später wollen nun einige Hersteller die Produktion wieder aufnehmen. Die meisten haben aber die Produktionsstopps verlängert.

Der Branchenriese Toyota hat angekündigt, die Fahrzeugproduktion in seinen japanischen Standorten weiterhin auszusetzen. Der Produktionsstopp sei bis mindestens 22. März verlängert worden. Dann will man bei Toyota die Situation neu bewerten. Gleichzeitig will Toyota bereits heute die Ersatzteilproduktion wieder aufnehmen. Man wolle damit helfen, zugelassene Fahrzeuge in Japan funktionsfähig zu halten, so Toyota. An kommenden Montag soll zudem die Produktion von Teilen für die Auslandsproduktion wieder anlaufen, um die Toyota-Standorte außerhalb Japans funktionsfähig zu halten. Toyota produziert an 51 Standorten in 26 Ländern.

Suzuki: Keine Informationen aus Fukushima

Auch Suzuki hat den Produktionsstopp in seinen japanischen Werken zunächst bis mindestens 21. März verlängert. Nach Angaben des Herstellers sind zahlreiche Händler und auch einige Zulieferbetriebe von den Zerstörungen betroffen. Von Betrieben aus dem Gebiet um das Atomkraftwerk Fukushima sei es aufgrund der Evakuierungsmaßnahmen derzeit schwierig, Informationen zu bekommen, sagte ein Sprecher.

Messungen auf Werksgeländen, auf den von Suzuki genutzten Überseehäfen und bei zu verladender Ware haben nach Angaben von Suzuki keine erhöhte Radioaktivität ergeben. Daher müssten sich Kunden keine Sorge um eine erhöhte Strahlenbelastung von bestellten Fahrzeugen machen.

 

Nissan Standorte Japan Nissan Standorte Japan Nissan nimmt Produktion teilweise wieder auf

Nissan ist neben Honda am direktesten von den Erdbeben betroffen und gab an, dass in mehreren Werken Reparaturen nötig sind. Insbesondere im Werk Iwaki sollen diese wegen der Nachbeben noch fortdauern. In den Werken Yokohama, Kyushu und Nissan Shatai Kyushu soll die Produktion in dieser Woche wieder anlaufen, die übrigen Werke sollen in der kommenden Woche wieder die Arbeit aufnehmen. Gegenwärtig sei jedoch bei einigen Zulieferern wie den Getriebeherstellern JATCO´s Fuji und Fujinomiya die Produktion durch Erdbebenschäden stark eingeschränkt.

Neben der bereits angekündigten Spende von 30 Millionen Yen (rund 260.000 Euro) an die nichtstaatliche Organisation „Japan Platform“ hat Nissan bekanntgegeben, weitere Geld- und Sachspenden in Höhe von ca. 3,5 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen. Darunter befinden sich beispielsweise 50 Fahrzeuge für Hilfsorganisationen in den Katastrophenregionen.

Im Hinblick auf einen drohenden nuklearen Ernstfall in Japan gab Nissan an, Geschäftsreisen nach Japan derzeit ausgesetzt zu haben. Es sei aber nicht geplant, ausländische Mitarbeiter in ihre Heimatländer zu schicken. Persönliche Entscheidungen der Mitarbeiter würden jedoch akzeptiert. Die Nissan-Firmenzentrale liegt in Yokohama, einem Teil des Ballungsraums Tokyo.

Auch Mitsubishi Motors hat zwischenzeitlich eine Sofort-Spende von 30 Mio. Yen sowie Sachspenden in Form von Fahrzeugen bekanntgegeben.

Auch Kawasaki stoppt Produktion

Nach Angaben von Kawasaki ist das Unternehmen selbst kaum durch das Erdbeben betroffen. Die Produktionsanlagen im japanischen Akashi liegen rund 800 km vom Katastrophenzentrum entfernt, auch die Stromversorgung sei dort bislang gesichert. Trotzdem wird die Produktion zwischen dem 17. und 22. März angehalten, um zu prüfen, inwieweit die in Teilen zerstörte Infrastruktur des Landes die Produktion des Werks beeinträchtigt. Für Europa rechnet Kawasaki vorerst mit keinen Einschränkungen, da die Lager dort saisonbedingt gut gefüllt seien.

Deutsche Unternehmen fliegen Mitarbeiter aus

Die deutschen Hersteller BMW und Volkswagen haben unterdessen bekanntgegeben, ihre deutschen Mitarbeiter und deren Familien bereits aus Japan abgezogen und nach Deutschland zurückgebracht zu haben. Grund ist die unsichere Lage aufgrund einer möglichen nuklearen Katastrophe im Kraftwerk Fukushima I.

BMW kündigte gestern außerdem konkrete Hilfsangebote für japanische Mitarbeiter an und will eine Million Euro für eine internationale Hilfsorganisation und das japanische Rote Kreuz zur Verfügung stellen. Auch der deutsche Reifenhersteller Continental kündigte eine Soforthilfe über 250.000 Euro an.

(sb)

 

Quelle: MOTOR-TALK

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