Mazda ist die Marke aus Japan, die etwas anders tickt. Wankelmotor, Le-Mans-Sieg, kuriose Coupés. Sonntag eröffnet das erste Mazda-Museum in Europa. Wir waren drin.
Augsburg - Wer Mazda und Museum in einen Satz fasst, der könnte denken: "Klar brauchen die ein Museum, die Reiskocher gehen ja nie kaputt." Das wäre ehrlich, gut und auch gemein. Weil natürlich auch Mazda-Modelle irgendwann der Blechtod ereilt. Und weil Mazda nicht nur Massenwaren-Autos baut, sondern immer wieder wunderschöne Pretiosen. In technischer und blechkünstlerischer Hinsicht. 45 Massen- und Maßanzug-Autos hat Familie Frey jetzt in Augsburg in einer beeindruckenden Halle ausgestellt. Quelle: Mazda Familie Frey ist wahrscheinlich einer der größten deutschen Mazda-Händler, sicher aber der Mazdaverliebteste. Sie baute in vier Jahren und mit echtem, eigenen Schweiß ein ehemaliges Straßenbahndepot zum neuen Pilgerort für Mazda-Fans um. Geschichte in Blech gepresst, verteilt auf 45 ModelleEin Pilgerort für Mazda-Fans? Ernsthaft? Ja. Denn das Museum beheimatet alles an Autos, was der Bauch braucht. Straßenwagen wie frühe und spätere 323 und 626. Autos, mit denen viele in Deutschland das Auto fahren gelernt haben. Brave, günstige Dauerläufer für kleines Geld. Aber eben auch Autos wie den Cosmo Sport 110 S. Ein Sportcoupé im Stile des Alfa Spider. Gebaut von 1967 bis 1972, mit Wankelmotor, aber in Deutschland nie im Verkauf. Ein Auto zum Niederknien. Eine Familie lebt MazdaDas Museum haben die Brüder Markus und Joachim Frey gemeinsam mit ihrem Vater Walter Frey aufgebaut. Es strahlt Eleganz und Geschichte aus. Hinten im Eck steht ein RX-7. Jenes Auto, das Mazda Japan einst Dr. Felix Wankel schenkte. Der Erfinder des Wankelmotors freute sich vom Hörensagen sehr. Er besaß Zeit seines Lebens aber keinen Führerschein. Offiziell fuhr er damit also nie. Quelle: Mazda Toll ist auch der AZ-1. Ein 3,29 Meter langes Kleinstauto mit Flügeltüren und 0,65-Liter-Dreizylinder (64 PS). Der Wagen entstand Anfang der 90er und schaffte nie den Durchbruch. Zu teuer, zu unvernünftig für ein Kleinstauto. Das erste Mazda-Museum außerhalb JapansDieses feine Mazda-Museum ist das erste seiner Art außerhalb von Japan. An allen Autos haben die Freys gearbeitet, selbst Hand angelegt. Jeder Wagen ist voll fahrfertig und in einem sehr, sehr guten Zustand. Wie außergewöhnlich die Eröffnung des von privaten Mazda-Fans initiierte Museum ist, zeigt die Gästeliste. Der Mazda-Chef aus Japan, Akira Maramoto, flog ein. Höher schlug das Herz des Freys sicher nie als bei der Eröffnung ihres Lebenstraumes. Weil die Halle nur Platz für 45 Auto lässt, die Freys aber noch ein paar mehr besitzen, werden die Autos immer mal wieder ausgetauscht. Manche könnten vielleicht sogar verkauft werden. Wobei, wenn man die Freys jetzt fragt, dann sicher nicht. Das Mazda-Museum Mazda Classic – Automobil Museum Frey Wertachstraße 29b 86153 Augsburg Öffungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr Eintrittspreise: Erwachsene: 5,00 €; Kinder 13-17 Jahre: 2,50 €; Kinder bis 12 Jahre: freier Eintritt; Senioren/Studenten: 2,50 € |