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Audi A4 B9 2015: Erster Test, Abnahmefahrt, Motoren - Jedes Detail zählt im neuen A4

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Mit Liebling Fuhrpark auf Abnahmefahrt: Im September 2015 startet der Audi A4. Jetzt ging es mit Chefentwickler Ulrich Hackenberg durch den Großraum Freiburg.

Audi A4 B9 2015: Mit dem nächsten A4 will Audi an die Spitze des Segments Audi A4 B9 2015: Mit dem nächsten A4 will Audi an die Spitze des Segments Quelle: Audi

Freiburg - Der neue Audi A4, intern B9 genannt, steht kurz vor dem Serienanlauf. Für Entwicklungschef Ulrich Hackenberg und sein Team bedeutet das: Zur Abnahmefahrt, bitte. Im südlichen Schwarzwald sollen letzte Fehler aufgedeckt, letzte Kanten geglättet werden. Sind noch irgendwo Störgeräusche zu hören, funktionieren alle Schalter wie gewünscht?

Hackenberg prüft alles, sogar, mit welchem Widerstand sich der Verschluss des Spiegels an der Sonnenblende zur Seite schieben lässt. „Erst das Gesamtpaket macht ein gutes Auto aus“, sagt Audis erster Ingenieur. Der Audi A4 wuchs in der Länge um wenige Zentimeter auf 4,73 Meter. Der Radstand nahm ebenfalls minimal zu.

Der neue A4, intern B9 genannt, steht kurz vor dem Serienanlauf und soll im Herbst in den Handel kommen Der neue A4, intern B9 genannt, steht kurz vor dem Serienanlauf und soll im Herbst in den Handel kommen Quelle: Audi Im Fond gibt es mehr Beinfreiheit, weil der Innenraum geschickter genutzt wurde. Das Kofferraumvolumen des Avant steigt von 490 auf 505 Liter. Die Limousine behält ihre 480 Liter.

Erstmals können die Sitzlehnen im Verhältnis 40:20:40 umgelegt werden, per Fernbedienung vom Kofferraum aus. Beim Avant öffnet und schließt die Heckklappe automatisch. Aufpreis kostet der Öffnungsmechanismus per Fußschwenk.

Mit dem neuen A4 wollen die Ingolstädter an die Spitze des Segments. Das bedeutet: leiser, leichter, sparsamer, komfortabler, moderner und vernetzter sein als Mercedes C-Klasse und der 3er BMW- oder der Jaguar XE mit seiner Voll-Aluminium-Karosserie.

Fast wie ein kleiner A8

Hackenberg sagt: „Wir sind leichter.“ Und überlässt dem Reporter das Steuer. Schon nach wenigen Kilometern wird klar, wie sehr sich der Audi A4 gewandelt hat. Er lenkt präziser, reagiert direkter, fährt souveräner, bleibt in Kurven neutraler, rollt leiser ab und federt sensibler. Auch das Innengeräusch sank beträchtlich.

Audis Entwicklungschef Ulrich Hackenberg bei der Abnahmefahrt im Raum Freiburg Audis Entwicklungschef Ulrich Hackenberg bei der Abnahmefahrt im Raum Freiburg Quelle: Audi Fast wie ein kleiner Audi A8 also? Der Innenraum weist jedenfalls fast dessen Qualität auf, der Gesamtkomfort erreicht ein beachtliches Niveau. Ist das noch Mittelklasse? Am guten Fahreindruck beteiligt ist natürlich der 272 PS starke 3,0-Liter-V6-Diesel samt Achtgang-Automatik. Ob kleinere Motoren auch so souverän wirken?

Die interessanteste technische Neuheit im Audi A4 dürfte der Zweiliter-Benziner mit 190 PS sein, mit dem bei einem Turbomotor erstmals eingesetzten Miller-Cycle-Brennverfahren (EA888). In seiner Leistungsklasse läuft dieser Motor konkurrenzlos sparsam: „Wir kommen auf einen Normverbrauch von 4,8 Liter und einen CO2-Ausstoß von nur 109 g/km“, sagt Thomas Heiduk, Leiter Antriebsentwicklung. Das schafft nicht einmal der 1,5-Liter-Dreizylinder im Dreier-BMW, ebenso wenig die Turbobenziner in der Mercedes C-Klasse.

Zum geringen Verbrauch des A4 tragen auch Leichtbau, Aerodynamik, Reifen und weniger Reibung bei. Wie tiefgreifend hier im Detail optimiert wurde, zeigt eine interne Messung: Nimmt der Fahrer bei Tempo 130 den Fuß vom Gas, rollt der neue Audi A4 fast einen halben Kilometer weiter als sein Vorgänger. Im Programm bleibt der bewährte 2,0-Liter-Diesel mit 150 oder 190 PS. Die auf Sparsamkeit getrimmte „Ultra“-Version soll 3,7 Liter pro 100 Kilometer benötigen. Nachgereicht wird im kommenden Jahr ein 1,6-Liter-Diesel.

Bei den Benzinern beginnt der Einstieg mit 1,4 Liter und ebenfalls 150 PS. Ende 2016 gibt es den Audi A4 auch mit Erdgasantrieb (g-tron) in Verbindung mit dem Miller-Cycle-Motor. Der 1,8-Liter-Benziner entfällt. Mit e-tron, also dem Plug-in-Hybrid-Antrieb, lassen sich die Ingolstädter noch etwas Zeit. „Das hängt von den gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Nachfrage ab“, sagt Entwickler Thomas Heiduk, „wir könnten aber schnell reagieren, da dieser Antrieb bereits im Q7 sitzt und im nächsten Q5 zum Einsatz kommt.“

Bei Infotainment und Konnektivität liefert Audi den aktuellen Stand. Der A4 kann optional mit dem virtuellen Cockpit aus dem TT bestellt werden Bei Infotainment und Konnektivität liefert Audi den aktuellen Stand. Der A4 kann optional mit dem virtuellen Cockpit aus dem TT bestellt werden Quelle: Audi

Kein Raum für Experimente

Bei Infotainment und Konnektivität setzt Audi gegen Aufpreis auf das hauseigene, „virtuelle Cockpit“. (bislang im TT und Q7). Erstmals bietet Audi im A4 ein Head-up-Display an. Für die Verbindung nach außen steht alles bereit, was heute einfach dazugehört: Hotspot, LTE, Smartphone-Anbindung über iOS und Android, kabelloses Laden des Handys und eine Sprachsteuerung.

Ulrich Hackenberg ist Perfektionist. Beim neuen A4 beispielsweise läuft die seitliche Sicke exakt in die Fuge der Haube über. „Dies so präzise hinzubekommen, war ein technische Herausforderung“, sagt Audis Entwicklungschef. Ob die Fuhrparkchefs dieser Welt solche Details bemerken?

Raum für Experimente gab es nicht beim neuen Audi A4. Längsbaukasten einführen, Technik modernisieren, Flottenmarkt bedienen – dieser einfache Plan sollte funktionieren. Erstmals öffentlich zeigt Audi den A4 auf der IAA Mitte September in Frankfurt, kurz danach steht er beim Händler. Die Preise beginnen bei knapp unter 31.000 Euro.

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