Ab Mitte Dezember wird Bahn-Fahren in Deutschland auf vielen Strecken teurer: Die Preise im Fernverkehr steigen im Schnitt um 1,3 Prozent.
Berlin - Zugfahren mit der Deutschen Bahn wird wieder teurer. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember steigen die Preise im Nahverkehr durchschnittlich um 2,9 Prozent. Im Fernverkehr verlangt die Bahn im Durchschnitt 1,3 Prozent mehr, wie das bundeseigene Unternehmen am Montag in Berlin mitteilte. Die Normalpreise des Fernverkehrs erhöhen sich um 2,5 Prozent - mit einer wichtigen Ausnahme: Die Verbindungen auf der Strecke von Köln und Düsseldorf nach Berlin kosten so viel wie bisher. Sie sind seit dem Hochwasser im Juni besonders stark von Umleitungen betroffen. Konstant bleiben die Preise für Zeitkarten. Die Bahncard 50 wird 2,5 Prozent teurer. Schon im Juni dieses Jahres hatte Bahn-Chef Rüdiger Grube eine Erhöhung der Fahrpreise angedeutet und dies auch mit den Kosten der Energiewende begründet. Seit die Deutsche Bahn 1994 in ihrer jetzigen Form als Aktiengesellschaft gegründet wurde, hob sie die Preise 15-mal an. Seit 2003 tat sie das im Jahrestakt. Einmal, im Jahr 2002, wurden sie mit der Einführung eines neuen Preissystems gesenkt. 2010 blieben Preise des Fernverkehrs stabil. 220 Millionen Euro PersonalkostenDie "Bild am Sonntag" berichtete, dass der Grund für die Preiserhöhung die um rund 220 Millionen Euro gestiegenen Personalkosten der Bahn seien. Der Konzern habe 2012 etwa 10.000 und 2013 bislang 7.000 neue Mitarbeiter eingestellt. "Der Spiegel" berichtete unterdessen ebenfalls von steigenden Kosten für Bahnkunden. Das Magazin nannte aber eine andere Ursache: Vergangenen Donnerstag hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass Bahnkunden auch bei Verspätungen durch höhere Gewalt - wie Unwetter und Streiks - grundsätzlich ihr Geld zurückbekommen müssen. In der Berliner Konzernzentrale schließe man deshalb höhere Ticketpreise nicht aus, schrieb das Nachrichtenmagazin. |