Autohersteller prüfen kritisch, wie wichtig Messen für sie sind. Mercedes, BMW und Audi fliegen nicht nach Detroit. Jetzt sagt VW die Teilnahme am Pariser Autosalon ab.
Wolfsburg – Automessen stehen auf dem Prüfstand. Hersteller investieren Millionenbeträge, um auf riesigen Messeständen ihre Fahrzeuge zu präsentieren. Doch der Erfolg scheint die Mittel nicht mehr zu rechtfertigen: Mercedes, BMW und Audi sagten ihre Teilnahme an der Detroit Auto Show im kommenden Jahr ab. Laut eines Berichts von autonews.com wird die VW-Kernmarke nicht auf dem diesjährigen Pariser Autosalon ausstellen. Der "Mondial de l’Automobile Paris" zählt zu den wichtigsten europäischen Messen. Er findet alle zwei Jahre statt, im jährlichen Wechsel mit der IAA in Frankfurt am Main. Dort war Konzernschwester Audi im vergangenen Jahr bereits deutlich kleiner aufgetreten als zuvor. Auf Nachfrage von MOTOR-TALK bestätigte ein Sprecher der Marke den Rückzug von der Messe. Der betreffe zunächst aber nur die diesjährige Veranstaltung. Inwiefern VW 2020 in Paris auftritt, stehe noch nicht fest. Anstelle eines klassischen Messeauftritts plant VW dieses Jahr Fahraktionen in Paris. Als Grund für den Rückzug nennt der Sprecher den aktuellen Modellplan. Bis zur Messe in Paris wird es keine neuen Modelle geben. Das kleine SUV T-Cross debütiert erst Ende Oktober, also nach der Messe. Der Touareg wurde bereits auf dem Asiatischen Markt vorgestellt. Es würde auf einem VW-Stand also keine Neuheiten zu sehen geben. Besucherzahlen auf Automessen sind rückläufig. Zudem werden Digitalmessen für Hersteller relevanter. Viele stellen Neuerungen im Bereich Infotainment und Assistenz auf Veranstaltungen wie der CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas aus. Was sie dort investieren, kürzen sie an anderer Stelle. Häufig geht das zulasten von klassischen Automessen.
Quelle: autonews.com |