Am Freitag berichteten wir über den Terminmangel an Berliner Zulassungsstellen. Schuld waren Terminhändler – heute klappt die Zulassung binnen acht Tagen.
Berlin – Ein Termin bei der Zulassungsstelle in Berlin kostet viel Zeit und Nerven - oder 20 Euro. In der vergangenen Woche war es noch unmöglich, ein Auto auf dem üblichen Weg anzumelden: Telefonisch und im Internet waren keine Termine verfügbar. Schwarzmarkthändler boten Abhilfe: Termine in den kommenden Tagen gegen Barzahlung. Das Problem nervt viele Berliner, vor allem aber die Mitarbeiter der Zulassungsstelle. Eine Mitarbeiterin wollte uns telefonisch helfen, konnte aber keine Termine dazwischen quetschen. Nicht einmal bei Notfällen. Quelle: Screenshot berlin.de (31. Juli 2015) Schwarzmarkthandel mit Terminen für die ZulassungsstelleMOTOR-TALK berichtete bereits im April 2015 vom Termin-Schwarzmarkt. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport sagte uns damals, der Handel mit Terminen sei „nicht akzeptabel“. Die Polizei konnte nichts ausrichten, weil keine strafrechtliche Relevanz bestand. Die Innenbehörde verbesserte aber das Buchungssystem. Eine nachträgliche Namensänderung eines gebuchten Termins war fortan nicht mehr möglich. Die Sachbearbeiter achteten darauf, dass die Namen von Antragsteller und Fahrzeughalter übereinstimmen. Trotzdem existierte der Schwarzmarkt weiter. Händler umgingen das System, fanden Schlupflöcher und verkauften weiterhin Termine. Sie buchten online jede verfügbare Zeit. Für alle anderen blieben keine freien Plätze übrig. Seit heute gibt es wieder Termine. Sehr viele sogar: Zwischen dem 13. August und dem 3. September lassen sich für jeden Werktag mehrere Vorgänge buchen. Plötzlich funktioniert es so, wie es sich für eine Großstadt gehört. Auf Nachfrage von MOTOR-TALK sagte ein Sprecher der Innenverwaltung: „Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport hatte bereits im Vorfeld erste technische Maßnahmen getroffen, um gegen sogenannte „Terminhändler“ vorzugehen.“ Quelle: Screenshot berlin.de (04. August 2015) Zulassungsstelle: Mehr Personal und neue Termine für BerlinWie genau diese Maßnahmen aussehen, verriet der Sprecher nicht: „Bitte haben Sie Verständnis, dass diese im Detail nicht öffentlich kommuniziert werden.“ Man möchte keine erneute künstliche Verknappung der Termine riskieren. Noch läuft es nicht so schnell wie im benachbarten Brandenburg. Das könnte sich aber ändern: „Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport arbeitet bereits intensiv mit allen Beteiligten an weiteren Lösungsmöglichkeiten, die zu einer schnellen Verbesserung bzw. Normalisierung der Situation führen. Dazu gehört auch die Verbesserung der personellen Ausstattung.“ |