Wenn Rallye-Piloten feststecken, helfen die Fans – das gehört zum Rallyesport wie fliegender Schotter. Umso dümmer, wenn manche Ordner die Regeln zu ernst nehmen.
Wiesbaden – Rallye-Sport war und ist eine Veranstaltung zum Anfassen. Irgendwie scheinen die Security-Mitarbeiter das beim WRC-Lauf am vergangenen Wochenende vergessen zu haben und nahmen ihren Job etwas zu ernst. Missgeschick beim WRC-Lauf: Die Fans helfenUnd das kam so: Früher war es üblich, dass Fans den Fahrern halfen, wenn diese von der Strecke rutschten. Heute ist das aus der Mode, weil die Autos so selten dahin rutschen, wo sie nicht mehr weiterkommen. Doch am vergangenen Wochenende war es wieder einmal soweit: Der ehemalige Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah parkte seinen Ford Fiesta im Graben. Durch den schmalen Schlitz in seiner Makrolon-Seitenscheibe bat er Fans um Hilfe. Aus eigener Kraft konnte er seinen Renner nicht befreien. Zehn Zuschauer rannten zum gestrandeten Rallyepiloten. Sie rüttelten und schüttelten das Auto, was einen Ordner zu einer Handlung bewegte, die ihm unfreiwillige Berühmtheit in der Rallye-Szene einbrachte. Wie ein Rummelboxer ging der Mann auf die sportlich bemühte Menge zu. Er versuchte, die Fans zurückzuweisen. Nicht mit Worten, sondern mit Gewalt. Doch was ein echter Fan ist, der gibt nicht so schnell auf. Hinter dem Rücken des Ordners schoben, zogen und wippten sie den Fiesta aus dem Dreck. Beim Rennen half das Al-Attiyah wenig, er fuhr auf Rang 22. Was den Ordner betrifft: Liebe WRC, Regeln hin, Regeln her. Aber etwas mehr Fingerspitzengefühl sollten die Männer in den gelben Westen mitbringen. Quelle: MOTOR-TALK |