Lexus hat den IS überarbeitet. Grimmiger sieht er jetzt aus - und er fährt auch so. Denn neben der Frontschürze wurde auch das Fahrwerk modifiziert. Erster Test.
Rom – Ob Lexus-Fahrer wie ihre Autos sind? So anders als der Mainstream, mit Hang zu ungewöhnlichen Lösungen, technisch orientiert? Kantige Typen irgendwie? Man kann das bei den Fahrern nur vermuten, für die Autos gilt es auf jeden Fall. Und das wird nicht weniger. Das zeigt das Facelift der Mittelklasse-Limousine IS gerade wieder eindrucksvoll. Die Lufteinlässe, die den noch breiteren „Sanduhren-Grill“ umrahmen, wuchsen. Die Scheinwerfer wirken noch grimmiger. Am Heck ändert sich weniger, die LED-Rücklichter bekommen aber eine prägnantere Grafik. Insgesamt wirkt der Viertürer aggressiver. Das passt zum eher sportlich ausgelegten IS, den wir im Umland von Rom fahren konnten. Auf den Straßen des Latiums zeigt sich schnell: Der neue Lexus IS ist keine Sänfte. Leichte Bodenwellen fängt er noch locker auf, grobe Unebenheiten lässt er deutlich spüren. Und davon gibt es hier viele. Unangenehm polterig wird der IS dabei nie. Die beeindruckende Bodenhaftung des Lexus IS vermittelt viel Vertrauen in schnellen Kurven. Er neigt sich kaum, die Lenkung ist direkt, die Bremsen überzeugen. Lexus IS Facelift 2017: Überarbeitetes FahrwerkDie Arbeit am Fahrwerk hat offenbar geholfen. Laut Chef-Ingenieur Naoki Kobayashi haben die Techniker sich bemüht, Fahrkomfort, Traktion und Agilität gegenüber dem Vorgänger zu steigern. An beiden Achsen wurden die Stoßdämpfer überarbeitet, die Steifigkeit soll zudem um gut 50 Prozent erhöht worden sein. Auch auf der Rennstrecke wurde der Facelift-IS abgestimmt. „Das Ergebnis ist höhere Stabilität auch bei besonders sportlicher Fahrweise“, berichtet Naoki Kobayashi. Wir fahren den Vollhybrid 300h. Das System ist bekannt: Ein 181 PS starker 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner arbeitet mit einem E-Motor mit 105 kW (143 PS) zusammen. Die Systemleistung liegt bei 223 PS. In Deutschland entscheiden sich laut Markus Burgmer, Geschäftsführer von Lexus Deutschland, die meisten Kunden für die Motorisierung. Die Fahrleistungen halten allerdings nicht ganz mit dem sportlichen Handling mit. Beim Kickdown beschleunigt der IS 300h zwar ausreichend kraftvoll, doch Tempo 100 erreicht er erst nach 8,3 Sekunden. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt in dieser Klasse magere 200 km/h. Bei den Assistenzsystemen auf Höhe der ZeitBeim Thema Assistenten liegt der IS mit der Modellpflege auf Klassenniveau. Die Notbremsfunktion erkennt Fußgänger, der Spurhalteassistent lenkt selbsttätig, Toter-Winkel-Warner, Abstandsradar und Querverkehrwarner sind auch erhältlich. Deutlich vergrößert wurde der breite 10,3-Zoll-Monitor für Navigation und Entertainment. Noch immer dominiert viel weiches Leder mit sorgfältig gesetzten Nähten das Interieur. Dazu gibt es geschmackvolle Holzverkleidungen, die zum Teil vom Klavierbauer Yamaha stammen. Eine Soundanlage von Bose mit zehn Lautsprechern beschallt auf Wunsch die Insassen. Die Japaner nennen ihre Handwerkskunst Takumi. Wie auch immer, wir fühlen uns wohl im Lexus IS. Mit einem Einstiegspreis von 38.600 Euro ist der Lexus IS 300h kein ganz günstiges Vergnügen, im Vergleich zur deutschen Konkurrenz jedoch kein teures. Mercedes oder BMW verlangen mehr als 40.000 Euro für ihre (Plug-in-)Hybrid-Modelle. Selbst die höchste Ausstattung geht noch als günstig durch. 52.900 Euro klingen viel, doch als Luxury Line bietet der Lexus IS sehr viel Auto. Technische Daten Lexus IS 300h
Quelle: sp-x/mid |