Es sollte über die Lehren aus dem Diesel-Skandal diskutiert werden. Bundesverkehrsminister Scheuer sagte den Termin ab. Nun findet der EU-Gipfel doch nicht statt.
Brüssel - EU-Kommissarin Elzbieta Bienkowska hat den für den 27. November geplanten Diesel-Gipfel mehrerer europäischer Staaten nach einer Absage von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) abgeblasen. Es sei sinnlos, ein solches Treffen ohne das Land mit der größten Autoindustrie abzuhalten, sagte Bienkowska dem "Handelsblatt" (Donnerstag). Sie bezeichnete die Absage Scheuers aus Termingründen den Angaben zufolge als enttäuschend. Der Minister lasse damit eine Gelegenheit verstreichen, Erfahrungen mit anderen Ländern auszutauschen und das selbst Erreichte darzustellen. Aus dem Bundesverkehrsministerium war am Mittwochabend zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Bienkowska hatte die wichtigsten Autoländer eingeladen, um auf hochrangiger Ebene über die Lehren aus der Dieselaffäre zu diskutieren und eine gemeinsame Linie mit Blick auf die Einführung neuer Antriebstechnologien zu entwickeln. So haben etliche Mitgliedsländer bereits unterschiedliche Zeitpunkte für den Abschied vom Verbrennermotor verkündet, die Kommission plädiert für ein abgestimmtes Vorgehen im Binnenmarkt.
Quelle: dpa |