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Toyota: Absatz und Gewinn sind gesunken - Kein fettes Jahr für Toyota

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VW kann trotz des "Dieselgate" zum größten Autohersteller aufsteigen. Denn der ärgste Konkurrent schwächelt. Toyota kämpft mit sinkenden Absätzen und einem starken Yen.

Starker Yen: Die Gewinne von Toyota sprudeln nicht mehr so stark wie zuletzt Starker Yen: Die Gewinne von Toyota sprudeln nicht mehr so stark wie zuletzt Quelle: picture alliance / dpa

Tokio - Toyota freute sich drei Jahre in Folge über Rekordgewinne. Für das laufende Geschäftsjahr ist man bei den Japaner verhaltener. Vor allem der starke Yen macht dem Hersteller zu schaffen. Hinzu kommt eine Absatzschwäche. Genaue Zahlen wird der Konzern in der heutigen Quartalsbilanz vorlegen.

Toyota legt Quartalszahlen vor

Toyota verdient im ersten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres weniger und muss seine Prognosen leicht senken. Beim Umsatz rechnet Toyota jetzt mit einem Rückgang um acht Prozent auf 26 Billionen Yen (230 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in Tokio mitteilte. Beim Überschuss rechnet der mit Konzern mit einem Rückgang um 37 Prozent auf 1,45 Billionen Yen. Die Zahl der verkauften Fahrzeuge wollen die Japaner auf 10,15 Millionen Stück im gesamten Geschäftsjahr steigern.

In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres fiel der Umsatz trotz eines gestiegenen Absatzes auf 6,6 Billionen Yen. Dabei machte sich der starke Yen bemerkbar, der im Ausland erzielte Zuwächse mehr als aufzehrte. Unter dem Strich ging der Gewinn um rund 15 Prozent auf 552 Milliarden Yen zurück.

In den USA sind die Verkäufe von Toyota-Modellen deutlich gesunken In den USA sind die Verkäufe von Toyota-Modellen deutlich gesunken Quelle: picture alliance / dpa

Wechselkurs belastet Toyota-Ergebnis

Mehr als zwei Jahre lang hat Japans Automobilindustrie kräftig profitiert. Während die japanische Binnenkonjunktur schwächelt, optimierte der günstige Wechselkurs die Gewinne aus dem Ausland. Damit ist es vorbei, der Yen hat deutlich angezogen. Bei Renault-Partner Nissan sorgte das im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres für einen Gewinneinbruch um ein Zehntel.

Nissan ist vergleichsweise gering vom Yen-Kurs abhängig, nur rund ein Sechstel seiner 5,2 Millionen Autos baute der Konzern im vergangenen Jahr in Japan. Bei Toyota dagegen entfallen rund 40 Prozent der globalen Produktion auf die Heimat. Entsprechend abhängig ist der Konzern von einem schwachen Yen.

Volkswagen vor den Japanern

VW hat Toyota beim Absatz im ersten Halbjahr bereits auf den zweiten Platz verwiesen. Und die Chancen stehen nach Ansicht von Branchenbeobachtern gut, Toyota am Ende des Jahres vom Thron zu stoßen. Absatzaffäre hin oder her.

Der japanische Konzern verkaufte zwischen Januar und Juni global 4,99 Millionen Autos, ein Rückgang im Jahresvergleich von 0,6 Prozent. VW hatte trotz Abgas-Affäre 5,12 Millionen verkauft und damit 1,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Das Minus bei Toyota hat mehrere Gründe. Zum einen hielten die Japaner auch in diesem Jahr mehrfach die Produktionsstraßen in einigen Werken an. Erdbeben sorgten für Produktionsausfälle, außerdem machten dem Konzern Probleme bei Zulieferbetrieben zu schaffen.

US-Absatz ist gesunken

Im wichtigen US-Markt kommt den Japanern der niedrige Benzinpreis in die Quere. Die Verkäufe des Hybridmodells Prius - das drittbeliebteste Toyota-Modell in den USA - brachen in den ersten sieben Monaten um mehr als ein Viertel ein. Auch Corolla und Camry gaben nach. "Wir versuchen, Autos in einem Truck-Markt zu verkaufen", sagte Toyota-Vertriebsmanager Paul Holdridge zu dem Dilemma.

Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Toyota einen neuen Rekordgewinn ausweisen Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Toyota einen neuen Rekordgewinn ausweisen Quelle: picture alliance / dpa

Toyota investiert in neue Werke

Den Japanern scheint der mögliche Wechsel an der Spitze der Verkaufs-Weltrangliste keine schlaflosen Nächte zu bereiten. Während bei VW in den vergangenen Jahren insbesondere in China eine Werkseröffnung die nächste jagte, hatte sich Toyota bei neuen Fabriken lange eine Wachstumspause verordnet. Bei der letzten großen Expansionsrunde hatte die Qualität in der Produktion gelitten, Rückrufe kratzten am Image. Erst im Juni rief das Unternehmen mehr als 1,4 Millionen Fahrzeuge weltweit in die Werkstätten wegen möglicher Airbag-Probleme.

Die Auslastung der Werke liegt bei Toyota weltweit bei über 90 Prozent der Kapazität. Nach jahrelanger Pause soll in Mexiko bis 2019 eine neue Fabrik für 200.000 Autos im Jahr entstehen, in China wird ein Werk bis Ende 2017 erweitert.

Die neuen Fabriken will das Unternehmen deutlich effizienter und flexibler gestalten. Die Japaner wollen ähnlich wie VW stärker auf baugleiche Komponenten setzen - dadurch sollen die Entwicklungskosten um mindestens ein Fünftel sinken.

Bessere Marge als VW

Noch haben die Japaner bei der Rendite die Nase vorn. Im vergangenen Jahr lag die Konzern-Marge im Tagesgeschäft bei 10 Prozent - von 100 Yen Umsatz blieben 10 Yen als operativer Gewinn übrig. Toyota warnte aber bereits, der Wert könne im bis Ende März laufenden Geschäftsjahr auf rund 6,4 Prozent sinken. Beim Volkswagen-Konzern ist vor allem die Kernmarke VW ertragsschwach. Konzernweit stellt Volkswagen 2016 eine Rendite von bis zu 6 Prozent in Aussicht - allerdings ohne die Belastungen aus der Diesel-Krise.

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Quelle: dpa

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