In den USA tat sich die Autobranche im August weiter schwer. Eigentlich hatten Experten mit dem ersten monatlichen Plus 2017 gerechnet. Sturm "Harvey" verhinderte das.
Detroit - Die US-Kundschaft hält sich beim Autokauf weiter zurück. Der Sturm "Harvey" erschwerte nach Einschätzung von Analysten den Absatz im August zusätzlich. Während viele Hersteller Einbußen verkraften mussten, zählte Volkswagen zu den wenigen Ausnahmen. Mit 32.015 VW-Autos wurden neun Prozent mehr Neuwagen als im Vorjahreszeitraum verkauft, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der neue Tiguan lief laut VW besonders gut, auch Jetta und Golf verkauften sich besser. Nachdem der Abgasskandal den Absatz hatte einbrechen lassen, geht es wieder bergauf: Im bisherigen Jahresverlauf erzielte VW ein Verkaufsplus von 6,4 Prozent. Volkswagens Tochter Audi brachte im vergangenen Monat 2,8 Prozent mehr Autos auf die Straße. Vor allem der neue A5 und der Q7 waren stark nachgefragt. Porsche musste indes deutliche Abstriche machen - die Verkäufe sanken um 9,1 Prozent. Daimler und BMW taten sich schwerer. Die Verkäufe von Mercedes-Benz-Pkw gingen um 10,7 Prozent auf 25.373 Autos zurück. Auf Jahressicht hat Daimler ein Minus von 2,9 Prozent verbucht. BMW setzte 28.001 Fahrzeuge und damit 8,2 Prozent weniger Neuwagen der Marken BMW und Mini ab. In den bisherigen acht Monaten des Jahres haben die Münchener 5,8 Prozent eingebüßt. GM und Toyota wachsenUnter den heimischen Konzernen konnte nur einer wachsen: Marktführer General Motors steigerte die Verkäufe um 7,5 Prozent. Ford wurde hingegen 2,1 Prozent weniger los, Fiat Chrysler sogar 11 Prozent. Zu den Gewinnern zählte Toyota mit einem Absatzplus von 6,8 Prozent, während die japanischen Wettbewerber Nissan und Honda zurückfielen. Günstiger Sprit und niedrige Zinsen hatten 2016 einen Absatzrekord beschert, doch seitdem kühlt sich der US-Automarkt ab. Dank eines Verkaufstags mehr als im Vorjahr hatten Experten im August mit dem ersten Anstieg des Jahres gerechnet. Das war aber, bevor die Folgen des Wirbelsturms "Harvey" absehbar waren, der im Süden der USA wütete. Dem Fachblatt "Automotive News" nach sank der Absatz branchenweit um 1,9 Prozent auf 1,48 Millionen Neuwagen. Quelle: dpa |