Einen Monat lang hätten die Bewohner des Berliner Helmholtz-Viertels auf ihre Autos verzichten müssen. Hätten - denn der Bezirk hat dem Projekt den Stecker gezogen.
Berlin - Ein Berliner Viertel sollte im kommenden Jahr einen Monat lang nur von Elektrofahrzeugen befahren werden. Rund um den Helmholtzplatz in Prenzlauer Berg war für Mai 2015 das "Eco-Mobility Festival" geplant. Nach einem Bericht des "Tagesspiegel" (Sonntag) sollten die 20.000 Anwohner vier Wochen lang auf ihre Autos verzichten und auf Verkehrsmittel wie elektrische Carsharing-Fahrzeuge, die Straßenbahn oder Elektroräder umsteigen. Jetzt hat das Bezirksamt dem Projekt "den Stecker gezogen". Das hat Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD) heute getwittert. Er habe als Verantwortlicher erst am Wochenende aus der Zeitung von dem Festival erfahren, schreibt der Berliner "Tagesspiegel". Die Bezirksstadträte hätten das Projekt abgelehnt. Sein Kollege, Stadtentwicklungsstadtrat Kirchner, hatte das Projekt allerdings vorangetrieben. Er wollte alle konventionellen Autos, auch die etwa 3.500 der Anwohner, aussperren. Eine Bürgerbefragung gab es nicht. Umladeplätze für LieferantenBerlin wäre zum zweiten Schauplatz des Festivals werden. Im vergangenen Jahr hatte bereits Suwon in Südkorea konventionelle Fahrzeuge von den Straßen eines Stadtviertels verbannt. Im Helmholtzkiez sollten dem Bericht zufolge Lieferanten Umladeplätze an den Rändern nutzen. Für die Autos der Anwohner würden bewachte Abstellflächen außerhalb des Festivalgebietes geschaffen, hieß es. Die Straßen könnten dann Platz für Spielflächen, Cafés und Theater bieten. Am kommenden Dienstag sollte das Projekt im Bezirksamt Pankow und im Verkehrsausschuss des Bezirksparlaments präsentiert werden. Das scheint nicht geklappt zu haben. MOTOR-TALK ist Partner des eMobility-SummitDas Thema Elektromobilität wird auch auf MOTOR-TALK heftig diskutiert. Am 22. und 23. Mai findet in Berlin der 4. eMobility-Summit des Tagesspiegels statt. MT-Geschäftsführer Tom Kedor wird im Rahmen der Konferenz einen Vortrag halten. |