BMW: Noch keine Konsequenzen aus Brexit und angedrohten Strafzöllen -
Keinen Anlass für Standortdebatten
verfasst am 05.02.2017Der Autohersteller BMW sieht momentan noch keinen Grund dafür, Konsequenzen aus dem geplanten Brexit oder den von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzöllen zu ziehen.
"Bei Milliardeninvestitionen und Modellzyklen von sieben Jahren entscheide ein Autobauer nicht hopplahopp", sagte Thomas Becker, Leiter für Politik und Außenbeziehungen bei BMW. Im Bild: Die Zentrale des Autobauers BMW in München
Quelle: dpa/picture alliance
Tutzing - Bislang wartet der Autokonzern BMW ab und beobachtet die Entwicklungen in der Politik. Einen Grund für Konsequenzen aus dem geplanten Brexit oder den von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzöllen sieht BMW aktuell nicht. "Wir führen keine Debatte über eine Verlagerung oder Schließung eines Standorts", sagte Thomas Becker, Leiter für Politik und Außenbeziehungen bei BMW, am Samstag im bayerischen Tutzing. "Wir haben kein Anlass, in Extremszenarien zu denken."
China, die USA, Deutschland und Großbritannien seien die vier größten Märkte für BMW. Zugleich sei BMW mit seinem US-Werk in Spartanburg der größte Autoexporteur der USA - alle X3- und X5-Modelle auf deutschen Straßen seien in den USA produziert, sagte Becker. Weil BMW ab 2019 auch in Mexiko ein Werk eröffnen will, hat Trump dem Konzern mit 35 Prozent Strafzoll gedroht.
Becker sagte, bei Milliardeninvestitionen und Modellzyklen von sieben Jahren entscheide ein Autobauer nicht hopplahopp. "Deswegen gehen wir jetzt nicht raus und führen Standortdebatten."
Extrem schwierig sei für BMW ebenso der Austritt Großbritanniens aus der EU, denn dort baut der Konzern den Mini, überwiegend für den Export. Ändern sich die Rahmenbedingungen, wenn die Briten zum Beispiel eigene technische Standards einführen würden, Zoll für die Einfuhr von Bauteilen erhöben und Drittländer nach dem Brexit Zoll für Autos aus Großbritannien kassierten, gäbe das große Probleme.
Zwar "liegen bei uns momentan keine größeren Investitionsentscheidungen an", sagte Becker, aber "wir brauchen schnell Klarheit über Weichenstellungen" der Politik. Quelle: dpa Zurück zur Startseite |
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In allen deutschen Chefetagen geht mit Sicherheit die Angst um, was dieser unberechenbare Hr. Trump noch für unangenehme Überraschungen präsentieren wird. Wenn er tatsächich ein Dekret unterschreibt, dass für alle in Mexiko produzierten Fahrzeuge eine Importsteuer erhoben wird, hat nicht nur BMW ein Problem.
Der Donald Trump wird nicht entscheiden, welche Autos die Amerikaner kaufen. Sollten sie sich auch in Zukunft ihre Wunschautos leisten, dann bleibt alles beim Alten. Sollten sie sich für "Buy American" entscheiden, dann werden die ausländischen Hersteller Probleme bekommen und nicht nur die Automobilhersteller.
Dieses "Buy American" stammt übrigens nicht vom Trump. Den "Buy American Act" gibt es seit 1933. Demnach verpflichtet sich die Regierung der USA, für ihre Projekte amerikanische Produkte zu bevorzugen.
Die Privatkäufer hatten allerdings nichts damit zu tun.
Ganz einfach, das BMW verkauft in der USA 300.000 Autos je Jahr. Das Werk kann nach dem Umbau etwa eine halbe Million Autos fertigen.
Müssen Sie halt die Produktion umstellen und nur noch Fahrzeuge für den US-Markt herstellen. Wird halt der Umsatz auf andere Werke verteilt, wenn Trump so etwas will....
Trump versucht halt Stimmung zu machen.
Genau so mit Mini. Der Baukasten (UKL und UKL2) wird auch in Regensburg und Leipzig gefertigt. Wird halt zukünftig wo anders produziert. Die meisten Zulieferteile kommen eh aus Osteuropa.
Spartanburg fertigt zukünftig US-Modelle und die Exporte kommen aus Mexiko. Das hat BMW bereits als Alternative in Aussicht gestellt. Der 3er soll den Anfang machen und wie der Q5 von Mexiko aus verschifft werden.
Artikel gelesen? Verstanden, wer die Weichenstellungen für Einfuhrzölle in USA und Brexit so vornimmt? Bemerkt, wie strunzdumm Deine Aussage war?
Die USA-Thematik setzt BMW definitiv unter Zugzwang. Wenn das Werk in Mexiko 2019 in Betrieb gehen soll und die Verträge 2014 gemacht wurden, ist schon jede Menge Geld geflossen. Ob man jetzt den Bau überhaupt noch finanziell einigermaßen sinnvoll stoppen kann? Wahrscheinlich nicht. Also ist weitermachen alternativlos.
Wohlmöglich überlegt man, die Mini-Produktion nach Mexiko zu verlegen. Und man könnte Kanada und Restamerika aus Mexiko bedienen, die USA aus Spartanburg. So wäre das Thema auch gelöst. Verlierer wären die Briten...
Bei einem Treffen mit Mark Fields, Mary Barra und Sergio Marchionne Ende Januar hatte der US Präsident deutliche Steuererleichterungen und eine Aufweichung der Umweltschutzvorschriften versprochen – auch wenn nur die Chefs der „big three“ eingeladen waren, würden doch auch alle ausländischen Hersteller, die in den USA produzieren, von den Erleichterungen profitieren.
Quellen: Automobilproduktion.de, Luxemburger Wort, N-TV.de
In den Vorstandsetagen geht momentan die pure Angst um, über die weitere Handelsentwicklung, die hohen deutschen Exportüberschüsse stehen zur Disposition.
Trump pokert hoch, um die eigenen Firmen zu pushen, die amerikanischen Aktien kettern von einem Allzeithoch zum Nächsten, völlig logisch - die zahlreichen Milliardäre in der Trump-Regierung sind alle bereits investiert und profitieren enorm von steigenden Aktienkursen in den USA.
Trump sieht die Politik offensichtlich als großen Deal an, den er mit allen Mitteln für sich entscheiden möchte, ohne Rücksicht auf bisherige Vereinbarungen - das wird gefährlich.
BMW produziert schon Minis in den Niederlanden (Nedcar in Born). Künftig (ab September) wird dort auch der X1 produziert.
Wird es schwierig noch Minis in England herzustellen, kann man die Produktion (noch mehr) nach Holland verlagern.
Ich denke eher, daß man dann diese Produktion auch noch nach Born in der Provinz Limburg verlagert, anstatt in Holland noch ein zweites Werk zu errichten.
Wo habe ich gesagt , dass ein neues Werk errichtet wird
?
Man wird halt die Produktion in Born steigern, meinte ich.
Ich war da etwas irritiert, weil Born in der Provinz Limburg liegt und nicht in der Provinz (Nord- bzw. Süd-)Holland.
Na gut in Born halt :-P
Born in den Niederlanden.
Jetzt zufrieden?
Ja, das ist eindeutig.