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KERS oder nicht KERS?

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Bis jetzt gab es kein Rennwochenende, bei dem KERS im Red Bull klaglos funktioniert hätte. In Barcelona erwischte es Sebastian Vettel im Training und im Rennen. Mark Webber klagte nur im Rennen über Ärger mit dem Elektroantrieb. Da stellt sich die Frage, ob Red Bull in Monte Carlo nicht ganz auf das System verzichtet.

Es gibt nichts Ärgerlicheres für den Mann im Cockpit, wenn er den Hybridantrieb an- und ausschalten muss. "Wenn KERS ausfällt, musst du sofort die Bremsbalance neu justieren, weil du sonst beim nächsten Bremspunkt ein Problem haben könntest. Wir haben uns zwar schon ein bisschen daran gewöhnt, aber das dauernde Knöpfedrücken bricht trotzdem deinen Fahrrhythmus", erzählt Sebastian Vettel.

In Monte Carlo ist der Nutzen des Hybridantriebes möglicherweise geringer als anderswo. Man schätzt zwischen zwei und drei Zehnteln pro Runde. "Du gewinnst Rundenzeit, die du nicht freiwillig herschenken willst. Es gibt zwei längere Geraden, wo du von der Extrapower profitierst. Eine führt steil den Berg hinauf", beschreibt Vettel das Dilemma, in dem Red Bull steckt.

KERS-Entscheidung nach dem Training am Donnerstag

Red Bull wird deshalb nicht freiwillig auf einen Einsatz verzichten, ohne es vorher probiert zu haben. "Wir werden es am Donnerstag Testen", verrät Mark Webber. "Bei jedem Rennen lernen wir dazu, aber auch in Spanien hat es wieder Probleme gemacht. Deshalb ist die Fragestellung berechtigt."

Vettel betrachtet einen Verzicht durchaus als Option: "Wenn wir merken, dass es wieder Aussetzer gibt, müssen wir darüber nachdenken, ob es nicht sinnvoller ist, sich voll aufs Fahren zu konzentrieren." Der vierfache Saisonsieger resümiert: "Es ist eine Schwachstelle, die wir lösen müssen. Und zwar bevor wir KERS einmal wirklich zum Gewinnen brauchen."

Hamilton: "Red Bull wird megaschnell sein"

KERS hin oder her: Red Bull ist mit und ohne Favorit in Monte Carlo. Noch hat das schnellste Auto im Feld Reserven. Monte Carlo ist ein gutes Pflaster für Adrian Neweys Wunderauto. Mark Webber gewann das Rennen 2010 souverän. "Die Red Bull werden hier megaschnell sein", fürchtet auch Lewis Hamilton.

Das größte Fragezeichen für die Seriensieger ist nicht KERS sondern die Reifensituation. Keiner weiß, wie lange der superweiche Reifen halten wird. "Seine Lebensdauer wird das Bild des Rennens bestimmen", prophezeit Vettel. Der WM-Spitzenreiter würde das Saison-Highlight gerne gewinnen: "Es ist ein spezielles Rennen, eine spezielle Strecke, mit einer speziellen Geschichte. Es wäre eine Ehre, sich hier in die Siegerliste eintragen zu dürfen."

Kampf gegen die Rennstrecke

Kollege Webber hat den Ritterschlag bereits hinter sich. Auch für ihn ist der berühmte Stadtkurs die Herausforderung des Jahres: "In Monte Carlo kämpfst du nicht nur gegen die anderen Fahrer, sondern auch gegen die Rennstrecke. Der geringste Fehler, und sie beißt zurück. Fragt mal Alonso, was ihm letztes Jahr passiert ist."

 

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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