VW-Manager Oliver Schmidt wurde in den USA für die Beteiligung am Diesel-Skandal zu 7 Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis kam die Kündigung. Nun klagt er gegen VW.
Quelle: dpa / Picture Alliance Braunschweig - Der früherer VW-Manager Oliver Schmidt will sich nicht mit seiner fristlosen Kündigung abfinden. Er wurde Anfang Dezember von einem US-Gericht für seine Beteiligung am Diesel-Skandal zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt. Laut seiner Sprecherin habe ihm Volkswagen-Konzern zwei Wochen darauf fristlos gekündigt. Dagegen will Schmidt nun rechtlich vorgehen: "Die Klage liegt beim Arbeitsgericht Braunschweig vor", sagte eine Gerichtssprecherin am Dienstag. Lediglich Weisungen des Unternehmens befolgtDer 49-jährige Schmidt hält die Kündigung nach Angaben seines Anwalts für rechtswidrig, weil er sich an Weisungen des Unternehmens gehalten habe. "Dass er nun die fristlose Kündigung erhalten hat, offenbar, weil er die ihm erteilten Weisungen befolgt hat, ruft in Herrn Schmidt nicht nur das Gefühl hervor, ungerecht behandelt zu werden, es ist arbeitsrechtlich auch höchst zweifelhaft", sagte der Anwalt dem Bayerischen Rundfunk. Ein Termin für die Güteverhandlung stehe noch nicht fest. Ein Volkswagen-Unternehmenssprecher wollte den Fall gegenüber der dpa nicht kommentieren. Schmidt hatte sich nach einem Deal mit der US-Staatsanwaltschaft im August für schuldig bekannt, war neben der höchstmöglichen Haftstrafe zu einer Zahlung von 400.000 Dollar (rund 338.000 Euro) verurteilt worden. Er ist nach dem früheren VW-Ingenieur James Liang der zweite langjährige VW-Mitarbeiter, der aufgrund der Abgas-Affäre in den USA zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Im September 2015 hatte Volkswagen nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden und Recherchen von Wissenschaftlern eingeräumt, in großem Stil Abgastests manipuliert zu haben.
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