Nach eineinhalb Jahren Talfahrt geht es auf dem europäischen Automarkt zum ersten Mal wieder bergauf. Doch nicht alle Märkte haben Grund zu feiern.
Brüssel - Ist das die Trendwende auf dem europäischen Automarkt? Zum ersten Mal seit September 2011 wurden mehr Fahrzeuge losgeschlagen als im Vorjahr. Im April wurden in Europa 1,04 Millionen neue Pkw verkauft. Das entspricht laut dem europäischen Branchenverband ACEA einem Plus von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies taugt aber nur bedingt als Hoffnungsträger. Denn der April hatte wegen des frühen Osterfests zwei Verkaufstage mehr als 2012 - der umgekehrte Effekt hatte im März noch für zweistellige Absatzrückgänge gesorgt. Der Blick auf die ersten vier Monate ist deswegen aussagekräftiger - und da ist von einer großen Trendwende nicht viel zu sehen. Von Januar bis April lag der Absatz gut 7 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Das ist kaum besser als im Gesamtjahr 2012, als der Absatz gut 8 Prozent hinter dem des Vorjahres zurückblieb. Nicht überall gab es ein PlusDer April bescherte nicht allen Märkten ein positives Ergebnis. Während Deutschland (plus 3,8 Prozent), Spanien (plus 10,8 Prozent) und Großbritannien (plus 14,8 Prozent) klare Zuwächse verzeichnen konnten, mussten Frankreich (minus 5,8 Prozent) und Italien (minus 10,8 Prozent) deutliche Rückgänge hinnehmen. Unter den großen deutschen Herstellern verdarb lediglich BMW die Erfolgsbilanz: Die Neuzulassungen der Münchener gingen um 3,7 Prozent zurück. Daimler konnte hingegen seine Verkäufe um deutliche 10,7 Prozent steigern, Volkswagen um 9,9 Prozent. Außerhalb Europas legten die Neuzulassungen laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) überwiegend zu: In den USA kletterte der Absatz um 8,4 Prozent nach oben. China (plus 18,8 Prozent) und Brasilien (29,6 Prozent) wuchsen kräftig, während es in Japan nur zu einem mageren Aufschlag von 0,7 Prozent reichte.
Quelle: dpa |