Sauber-Pilot Kamui Kobayashi hat sich mit einer schnellen Runde am Freitag (24.2) die Wochenbestzeit in Barcelona gesichert. Der Japaner war auch der fleißigste Pilot: 144 Runden an einem Tag sind ebenfalls ein Rekordwert. Der Barcelona-Test 2012 geht mit einem überraschenden Ergebnis zu Ende. Der Name von Kamui Kobayashi stand am Freitag ganz oben im Klassement. In 1:22.312 Minuten fuhr der Japaner nicht nur die schnellste Runde des Tages sondern der gesamten Testwoche. Bei seiner Bestzeit war der Sauber mit Reifen der Mischung Soft auf einem Sieben-Runden-Turn unterwegs. Da scheint also sogar noch Luft nach oben zu sein bei den Schweizern. Ein Longrun am Nachmittag trübte das Bild dann aber wieder etwas. Mit mehr Benzin an Bord ist die Konkurrenz von Red Bull, McLaren und Mercedes deutlich schneller. Auch Williams hatte in der Früh mit einem schweren Auto getestet. Pastor Maldonado fuhr eine komplette Rennsimulation. Nach verhaltenen Zeiten am Anfang konnte der Venezolaner gegen Ende der Grand Prix-Distanz über 66 Runden konstant schnelle Zeiten fahren. Williams schnell und zuverlässig Kurz vor der Mittagspause ließ Williams dann richtig Sprit ab. Mit den Supersoft-Reifen fuhr Maldonado eine 1:22.561 Minuten-Runde - die zweitschnellste Zeit des Tages. Damit bestätigte das englische Team den guten Eindruck des Vortages. An der Zuverlässigkeit des FW34 gab es sowieso nie Zweifel. Mit 134 Runden lag auch Maldonado in der Kilometer-Wertung ganz weit vorne. Zwei Piloten waren allerdings noch einen Tick fleißiger. Kamui Kobyashi brachte es auf den Rekordwert von 144 Runden. Auch Nico Rosberg fuhr mit 139 Umläufen deutlich mehr als zwei Grand Prix-Distanzen. Wie Williams absolvierte Mercedes in der Früh eine komplette Rennsimulation. Dabei setzte Rosberg deutlich schnellere Zeiten als Schumacher bei der gleichen Übung am Vortag. "Wir haben Verbesserungen am Setup gemacht. Außerdem bot die etwas kühlere Strecke heute mehr Grip", begründete Teamchef Ross Brawn den Nachteil des Rekordchampions. Auf Zeitenjagd verzichteten die Silberpfeile am Freitag komplett. Der Bestwert von 1:23.848 Minuten reichte nur für Platz acht von neun Autos. Nur Caterham konnte keine bessere Zeit vorweisen. Hekki Kovalainen musste fast den gesamten Vormittag zuschauen, während die Mechaniker den Motor tauschten. Ein Elektrikproblem hatte das Triebwerk mattgesetzt. Marussia muss Testtag absagen Noch größere Probleme gab es bei Marussia. Eigentlich wollte Rookie Charles Pic heute Kilometer sammeln. Ein Problem mit der Aufhängung hinten rechts am alten Auto sorgte allerdings für einen freien Tag. Nächste Woche soll der neue MVR03 beim Test in Barcelona debütieren. Dann hoffentlich mit etwas mehr Technikglück. Mehr Glück benötigt offenbar auch Ferrari. Eigentlich hatte die Scuderia angekündigt, am Freitag an der Performance zu arbeiten und bessere Rundenzeiten zu fahren. Am Ende landete man mit 1:23.563 Minuten aber wieder nur im Mittelfeld auf Rang fünf. Am Nachmittag stand der neue F2012 außerdem wieder lange bei Umbauarbeiten an der Box. Am Ende kam Massa immerhin gerade so auf die 100-Runden-Marke - zum ersten Mal in diesem Testwinter. Die Tifosi müssen sich trotzdem langsam Sorgen machen. McLaren wieder mehr als 100 Runden Geht es nach den Zeiten, müsste man auch bei McLaren unruhig werden. Doch Jenson Button war am Freitag wieder stets mit jeder Menge Sprit unterwegs. Die weichen Reifenmischungen versucht man im Gegensatz zu Ferrari so gut es geht zu vermeiden. Supersoft hatte der McLaren noch nie aufgeschnallt. Mit schnellen und konstanten Longruns deutete der MP4-27 sein Potenzial wieder deutlich an. Und auch die Zuverlässigkeit ist beeindruckend. Als einziges Team hat McLaren an jedem Testtag in Barcelona mehr als 100 Runden gefahren. Davon kann man bei Red Bull nur träumen. Auch am Abschlusstag verpasste Mark Webber die magische Marke deutlich. Doch der Speed scheint zu stimmen. Die Longruns sind noch beeindruckender als bei McLaren. Die meisten Experten sehen den RB8 nach wie vor als das schnellste Auto im Feld. Am Freitag verzichtete man aber auf die Zeitenjagd. Webber landete nur auf Rang sechs. Di Resta rutscht ins Kiesbett Bei Force India übertrieb man es dagegen etwas. Paul di Resta rutschte beim Angriff auf die Zeit von Kobayashi kurz vor der Mittagspause ins Kiesbett und sorgte damit für eine kurze Trainingsunterbrechung. Mit den supersoft-Reifen landete der Schotte am Ende aber immerhin noch auf Rang drei. Am kommenden Donnerstag geht es schon in Barcelona weiter. Dann steht die dritte und letzte Testwoche in diesem Jahr auf dem Programm. auto motor und sport ist mit dem Live-Ticker natürlich wieder vor Ort und wird Sie mit Infos, Zeiten und Bildern versorgen.
Quelle: Auto Motor und Sport |
verfasst am 27.02.2012
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