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VW-Konzern bündelt Zuliefer- und Komponentenwerke - Komponentenwerke und Marken werden getrennt

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VW unterhält eine große Zuliefersparte mit mehr als 50 Werken für Teile und Komponenten. Die werden nun in einer neuen Sparte gebündelt. Bisher waren sie den Marken zugeordnet.

VW-Werk Salzgitter: Der Konzern will seine weltweit 56 Komponentenwerke in einer eigenständigen Einheit zusammenfassen. Das beschneidet künftig den Einfluss der Marken auf die Werke VW-Werk Salzgitter: Der Konzern will seine weltweit 56 Komponentenwerke in einer eigenständigen Einheit zusammenfassen. Das beschneidet künftig den Einfluss der Marken auf die Werke Quelle: dpa/Picture Alliance

Wolfsburg - Der VW-Konzern bündelt seine hausinternen Zuliefer- und Komponentenwerke. Dazu schafft die Unternehmensgruppe eine neue, markenübergreifende Sparte "Konzern Komponente". Darin sollen weltweit 56 Fabriken für Getriebe, Motoren oder Fahrwerkelemente mit rund 80.000 Beschäftigten zusammengefasst werden. Erste Schritte seien erfolgt, so VW, es gehe aber um einen fließenden Prozess. Ziel sei eine effizientere Ausrichtung des internen Geschäfts mit Bauteilen, die auch in Modellen von VW-Töchtern Verwendung finden. Zudem solle der Wandel zur E-Mobilität so vorangetrieben werden.

Nach Informationen aus VW-Kreisen wird die neue Einheit keine eigene Rechtsform erhalten. Es seien weder ein Verkauf noch ein Börsengang geplant. Alle Beschäftigten behielten ihre Verträge. Geleitet werden soll die Sparte von Thomas Schmall, der bisher das Zuliefergeschäft bei der Kernmarke Volkswagen-Pkw führte.

"Einer der größten Zulieferer"

VW-Werk Kassel in Baunatal: In Hessen produziert VW Fahrzeugkomponenten wie Getriebe und Karosserieteile VW-Werk Kassel in Baunatal: In Hessen produziert VW Fahrzeugkomponenten wie Getriebe und Karosserieteile Quelle: dpa/Picture Alliance Bereits bei der Vorstellung der Zukunftsstrategie bis 2025 hatte VW-Konzernchef Matthias Müller angekündigt, das Komponentengeschäft strategisch neu ausrichten und bündeln zu wollen.

"Wenn Sie so wollen, haben wir einen der größten Automobilzulieferer der Welt unter unserem Dach", sagte er damals. Bisher waren die Komponentenwerke ihren jeweiligen Konzernmarken zugeordnet, lieferten aber auch anderen Marken innerhalb der VW-Gruppe zu.

Betriebsratschef Bernd Osterloh betonte, dass sich Beschäftigung an den Standorten langfristig nur über eine offensive Strategie sichern lasse. "Betriebsrat wie Geschäftsleitung der Komponente setzen sich hierfür gemeinsam ein", sagte er. "In Kassel haben wir beispielsweise eine Vollauslastung des Werkes mit einer positiven Personalsituation, weil die Getriebeproduktion extrem gut läuft. Gleichzeitig arbeiten wir aber konsequent an der Steigerung der Produktivität. Allein in diesem Jahr werden wir die Produktivität um mindestens sieben Prozent erhöhen."

Um Investitionen in die Elektromobilität zu ermöglichen, müssten jedoch gleichzeitig Produkte auslaufen, die langfristig nicht wettbewerbsfähig sind. Osterloh erklärte: "Uns als Betriebsrat geht es darum, dass wir mit unseren weltweiten Komponenten-Standorten unserer Konzernmarken frühzeitig in die neuen Produkte der E-Mobilität einsteigen."

Vor zwei Jahren habe der Anteil der Investitionen in den Bereich noch etwa fünf Prozent betragen, so der Betriebsratschef. "Heute ist es der Komponente gelungen, diesen Anteil bei insgesamt gesenkten Investitionen auf über 40 Prozent zu steigern. Und dies immer unter dem Nachweis der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber externen Zulieferern, denn nur dann bekommt die Komponente den Zuschlag für neue Produkte."

Es läuft nicht immer rund im Konzern

Auf einer Betriebsversammlung im September hatte Osterloh berichtet, dass der Betriebsrat wiederholt gefordert habe, die Komponentenwerke im Konzern aufzuwerten. Beim Übergang zur E-Mobilität spielen sie eine wichtige Rolle. So entstehen in Kassel und Salzgitter E-Motoren. In Salzgitter wird außerdem eine erste Batteriezell-Pilotfertigung aufgebaut, um ab 2018 Know-how für die Produktion zu sammeln.

Gerade im Abgasskandal läuft die Zusammenarbeit bei Komponenten zwischen den einzelnen Marken nicht immer reibungslos. Bei Porsche ist man sauer über von Audi gelieferte Motoren mit illegalen Abschalteinrichtungen. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück hatte erklärt, er sehe sein Unternehmen hintergangen. "Ich werde es nicht zulassen, dass Porsche durch Tricksereien von Audi in Gefahr gerät", sagte er unlängst.

Quelle: dpa

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