Nach drei Jahren spendiert Mazda dem "3er" ein größeres Update. Äußerlich ändert sich nicht viel, an der Technik dagegen einiges. Erste Fahrt.
Barcelona – Der Wettbewerb ist hart. Ohne Facelifts geht es nicht, denn wer bei Themen wie LED-Licht, Assistenzsystemen oder Konnektivität den Anschluss verliert, fährt schnell hinterher. Mazda verordnet seinem Kompaktmodell Mazda3 nun nach drei Jahren eine gründliche Überarbeitung. Von außen ist kaum etwas zu sehen, Beleg für die hohe Qualität des Mazda-Designs. Vorne erhielt der Mazda3 einen markanteren Grill und flachere LED-Scheinwerfer. Seitlich gibt es neue Außenspiegel mit größeren Blinkern sowie neu gestylte Felgen, Hinten ändert Mazda den Stoßfänger, am eigentlichen Blech ändert sich nichts. Die Vorgabe im Innenraum: eine gefühlt bessere Qualität, also hochwertigere Materialien und passgenauere Verarbeitung. Dies ist gelungen. Hartplastik wurde verbannt, ebenso der Handbremshebel. Stattdessen gibt es eine elektrische Parkbremse. Das schafft mehr Platz auf der Mittelkonsole, der für neue Getränkehalter genutzt wird. Neues Lenkrad, neues DisplayQuelle: MazdaSofort ins Auge fällt das neue Lenkrad mit den dünneren Speichen und den enger stehenden Knöpfen. Das Ergebnis: schönere Optik, einfachere Bedienung. Gegen Aufpreis gibt es erstmalig eine Lenkradheizung. Neu ist zudem das farbige Head-up Display. Es blendet jetzt das Temposchild mit ein, weil eine bessere Kamera installiert wurde. Allerdings: Das kostet. Das Head-up-Display verlangt nicht nur nach der neuen Ausstattungslinie Exclusive, man muss auch das Navigationssystem ankreuzen. Mazda berechnet dafür zusammen 1.340 Euro. Im sogenannten i-ActiveSense-Paket enthalten sind noch eine Rückfahrkamera und eine City-Notbremsfunktion. Antriebstechnisch ließen Mazdas Ingenieure (fast) alles beim alten. Der Kunde hat zum Marktstart im Februar 2017 die Wahl zwischen drei Benzinern mit 100, 120 oder 165 PS sowie zwei Diesel-Aggregaten mit 105 oder 150 PS. Wobei der 100-PS-Benziner praktisch keine Rolle spielt: Ihn gibt es nur als Kassenmodell in der Basisausstattung, Extras lassen sich so gut wie keine ordern. Nichts Neues unter der HaubeBesser bedient ist man mit der 120-PS-Version. Sie zeigte sich auf der Testfahrt als solide und in der Leistung ausreichende Wahl. 5,1 Liter Verbrauch, wie es die Norm angibt, sind allerdings schwer zu erreichen. Unser Verbrauch pendelt sich eher zwischen sieben und acht Liter ein. Der Grund: Das maximale Drehmoment von 210 Newtonmetern liegt erst bei 4.000 Umdrehungen an. Darunter passiert nicht viel. Es muss also häufiger geschaltet und der Motor höher gedreht werden. Quelle: Mazda Souveräner arbeitet der Diesel. Der Basis-Selbstzünder mit 1,5 Liter Hubraum und 105 PS macht seine Sache gut. Kräftiger Antritt, guter Durchzug und an der Tankstelle weniger Kosten (3,8 l/100 km nach Norm, rund 6,0 Liter im Alltag). Natürlich kostet er mit 23.490 Euro rund 1.500 Euro mehr als das Pendant mit Ottomotor. Deutlich flotter fährt der 150-PS-Topdiesel (ab 27.090 Euro), dem die Techniker jetzt den gleichen Vibrationsdämpfer wie dem kleineren Diesel implantiert haben. Dabei gehören die Mazda-Diesel ohnehin zu den leisesten und laufruhigsten Motoren ihrer Art. Das liegt nicht zuletzt an der enorm niedrigen Verdichtung. Kein anderer Seriendiesel weltweit ist so ausgelegt. Alle Mazda3 sind nun, wie der größere Mazda6, mit der „G-Vectoring Control“ (GVC), ausgestattet. Dahinter steckt eine Fahrdynamik-Software, die durch minimale Anpassung des Motordrehmoments die Fahrstabilität erhöhen soll, indem es das sogenannte Eigenlenkverhalten beeinflusst. GVC soll so ein besseres Kurvenverhalten sorgen, und die kleinen Lenkbewegungen bei Geradeausfahrt reduzieren, die wir fast unbewusst machen. Spüren werden das GVC allerdings, wenn überhaupt, nur ganz empfindliche Autofahrernaturen. Mazda3: Technische DatenMaße Länge: 4,47 Meter, Breite: 1,80 Meter, Höhe: 1,47 Meter, Radstand: 2,70 Meter, Kofferraumvolumen: 364 bis 1263 Liter Motoren:
Quelle: SP-X (Michael Specht) |