Auf der Essener Motor Show geht es nur um Glanz. Das darf man allerdings nicht wörtlich nehmen, denn in diesem Jahr glänzen vor allem Holz und Alcantara.
Essen - In der Tuning-Szene gilt: Tieferlegen ja, Tiefstapeln nein. Auch die Essen Motorshow, eines der größten Treffen der Branche, folgt diesem Motto und zeigt noch bis 6. Dezember 150 aufgemotzte Fahrzeuge in zwei Hallen. Zu den Highlights der Messe gehören: ein 700 PS starker Sportwagen, der zu 90 Prozent aus edlen Holzteilen besteht, und eine Luxuslimousine von Giugiaro. Quelle: Essen Motor Show Der Veranstalter der Autoshow in Essen erwartet in diesem Jahr 300.000 Besucher. Insgesamt werden 500 Aussteller aus 22 Ländern in mehreren Hallen erwartet. Für Oldtimer-Fans sind 250 Klassiker mit Sammlerwert zu sehen - vom mehrere Millionen Euro teuren Ferrari bis zum VW Golf GTI aus den 70er Jahren. Eine Sonderschau zur 65-jährigen Formel-1-WM-Geschichte soll ebenso die Blicke auf sich ziehen wie eine Reihe von Fahrzeugen aus den James-Bond-Filmen. Selbstfahrende Luxuslimousine von GEADie selbstfahrende Luxus-Limousine GEA des italienischen Autodesigners Giugiaro ist ein Koloss auf 25-Zoll-Felgen. In Essen wird das Fahrzeug erstmals in Deutschland gezeigt. Die Türen öffnen im 90-Grad-Winkel, die schmalen Scheinwerfer leuchten wie Schlitzaugen, im Innenraum wechseln LEDs die Farbe. Die Designer rechnen damit, dass das edle Gefährt in bis zu zehn Jahren durch die Metropolen rollen wird. Mit einem integrierten Stepper und drehbaren Sitzen soll das Auto "zum Relaxen und Arbeiten" dienen, sagt ein Mitarbeiter von Giugiaro bei der Vorführung. Der Splinter - mit einem Chassis aus HolzAusgerechnet ein Holzauto könnte dem Hightech-Gefährt beim Publikum den Rang ablaufen. Splinter heißt die 700-PS-starke Eigenkreation des US-amerikanischen Industriedesigners Joe Harmon: ein Sportwagen, der bis auf die mechanischen Teile fast vollständig aus Kirschbaum- und Ahornholz besteht. Inspirieren ließ sich der 35-Jährige von einem britischen Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg. Sieben Jahre schraubte, feilte, und baute Harmon im Keller in der US-Stadt Charlotte an seiner Idee. Ausgerüstet mit einem 4,6-Liter-V8-Motor könnte der Flitzer laut Harmon eine Höchstgeschwindigkeit von 390 km/h erreichen. Theoretisch. Denn die Grenzen habe er noch nie ausgetestet, sagt er und klettert durch das schmale Fenster ins Cockpit. Wenige Minuten später erklären sich die Grenzen des Möglichen von selbst. Nach keinen hundert Metern Probefahrt auf dem Messegelände hat die Lenkung aus Holz ihren Geist aufgegeben. |