Der Urus kommt näher: Lamborghini beginnt im April mit der Produktion des SUV. Zunächst werden Prototypen montiert. 2018 kommt der Serien-Urus mit V8, ein Hybrid folgt.
Sant’Agata Bolognese – Wir erinnern uns noch gut an den Urus. Dabei liegt dessen Präsentation schon einige Jahre zurück. 2012 war das, in Peking auf der Motorshow. Dann wurde es erstmal still. Bis 2015, als die Entscheidung endlich fiel, dass Lamborghini das SUV tatsächlich bauen darf. Im April 2017 wird es lauter werden in Sant’Agata Bolognese, im einzigen Lamborghini-Werk. Das wird für den Urus ausgebaut. Es muss ausgebaut werden, denn die italienische Audi-Tochter will ihren Absatz mit ihrem ersten SUV verdoppeln. Im Jahr 2016 baute Lambo knapp 3.500 Autos, mehr als jemals zuvor. Wenn zu Huracan und Aventador also der Urus kommt, sollen 7.000 daraus werden. Allerdings nicht sofort und nicht so schnell. Im April nimmt Lamborghini zwar die Produktion auf, wie Lambo-chef Stefano Domenicali „Digital Trends“ sagte, doch zunächst werden nur Vorserienmodelle gebaut. „Das ist ein komplett neuer Prozess für uns, also werden die ersten Autos Prototypen sein.“ Lamborghini Urus: Erste Prototypen im AprilDomenicali sieht 2017 als besonders wichtiges Jahr für Lamborghini. „Man darf nicht unterschätzen, was für einen großen Schritt wir machen.“ Schließlich muss der kleine Sportwagenhersteller (zum Vergleich: Ferrari verkaufte 8.000 Autos in 2016) nicht nur seine Produktion verdoppeln, sondern auch den Kundendienst und die Händler vorbereiten. Die ersten Autos würden entsprechend genutzt, um Händler und Mechaniker zu schulen. Lamborghini investiert einen hohen dreistelligen Millionenbetrag in die Urus-Produktion, rund 300 bis 500 neue Jobs sollen in Sant’Agata entstehen. Dafür soll es vom italienischen Staat rund 100 Millionen Euro in Steuererleichterungen und Subventionen geben. Der Urus wird wie die anderen großen SUV aus dem Volkswagen-Konzern auf dem Modularen Längsbaukasten (MLB) entstehen. Genau wie Audi Q7, VW Touareg oder Bentley Bentayga. Da in Sant’Agata Bolognese keine komplette Produktionsstrecke dafür vorgesehen ist, werden viele Komponenten aus anderen VW-Werken zugeliefert. Im Lambo-Werk werden die Autos montiert. Lambos erstes SUV mit dem ersten BiturboUnter die scharf gezeichnete Haube bauen die Arbeiter dann einen V8 mit 4,0 Litern Hubraum und Biturbo-Aufladung. Ein Motor aus dem Konzernregal soll es nicht sein. Allerdings ist mit einer stark überarbeiteten Version des Aggregats zu rechnen, das etwa im Audi RS7 zum Einsatz kommt. Im RS7 Performance leistet es 605 PS und stemmt 750 Newtonmeter auf die Kurbelwelle. Im Urus dürfte es noch deutlich mehr werden. Derzeit kommen bei Lamborghini nur V10- und V12-Saugmotoren zum Einsatz. Für den Turbo entschied man sich wegen des hohen Drehmoments. Dadurch soll der Urus im Gelände kompetenter sein. Fahrprogramme für Eis, Schnee, Steine und Sand sind vorgesehen. Ein Urus ohne Allradantrieb ist nicht geplant. Aber einer mit Hybridantrieb. Domenicali sagt, „wir erwarten, dass unser erster Hybrid die zweite Variante des Urus auf dem Markt sein wird“. Im kommenden Jahr kommt jedoch zunächst der Urus mit V8-Biturbo. Vermutlich zu Preisen um 200.000 Euro. Wie sehr er der Studie von 2012 ähneln wird, bleibt abzuwarten. Beim Namen Urus wird es jedenfalls bleiben. Nähere Details will Lamborghini in den kommenden Wochen veröffentlichen. Hier weiterlesen: Urus mit V8 und ohne autonome Assistenten Quelle: Digital Trends |