Der VW-Konzern wird im Rahmen des Abgasskandals von einem sogenannten Monitor überwacht. Der Aufpasser bemängelt fehlende Ernsthaftigkeit.
Berlin - Der von den US-Behörden nach dem Abgasskandal bei Volkswagen eingesetzte Aufpasser Larry Thompson sieht nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“ noch keinen echten Kulturwandel beim Konzern. So monierte der Jurist in einem ersten Bericht an das US-Justizministerium, dass es kaum personelle Konsequenzen in Deutschland gegeben habe. Wie das Blatt weiter berichtet, kritisierte Thomson die interne Aufarbeitung der Abgasaffäre. Demnach vermisst er Ernsthaftigkeit in der Sache bei VW. Thompson soll nach dem Abgasbetrug und dem Schuldeingeständnis des Konzerns in den USA sicherstellen, dass sich das Verhalten von Volkswagen nicht wiederholt. Seine Bestellung als so genannter Monitor ist Teil des Milliardenvergleichs zwischen VW und dem US-Justizministerium. Drei Jahre lang überwacht er den Konzern. Der neue VW-Chef Herbert Diess habe zu dem Kontrollbericht in einer internen Ansprache vor Führungskräften erklärt, der Bericht zeige Handlungsbedarf auf. Der Monitor sei „eine Chance, um ehrlicher, offener, wahrhaftiger und ein Stück „anständiger“ zu werden“. In jedem großen Unternehmen gebe es belastende Themen, bei VW gebe es aber eindeutig zu viel davon. „In zwei bis drei Jahren sollten wir soweit sein, dass Schlagzeilen wie zuletzt nicht mehr vorkommen können“, wurde Diess in der Zeitung zitiert.
Quelle: dpa |