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Formel 1: FIA prüft nachträgliche Strafe gegen Vettel - Lauda kritisiert Vettels Verhalten nach dem Rempler

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Die FIA prüft an diesem Montag, ob die 10-Sekunden-Strafe für Vettel für dessen absichtlichen Rempler gegen Hamilton in Baku ausreicht. Nikki Lauda ist sie nicht hoch genug.

Vettel und Lauda 2012 auf dem Podium nach dem Grand Prix von Hockenheim, während Alonso den Champagner "verteilt" Vettel und Lauda 2012 auf dem Podium nach dem Grand Prix von Hockenheim, während Alonso den Champagner "verteilt" Quelle: dpa / picture alliance

Leipzig - Für Niki Lauda ist Sebastian Vettels Verhalten nach seinem Wut-Rempler noch inakzeptabler als die eigentliche Aktion während des Formel-1-Rennens in Baku. Er kritisiert den viermaligen Formel-1-Weltmeister noch einmal deutlich. "Ich verstehe nicht, dass Sebastian seinen Fehler trotz der eindeutigen Faktenlage nicht erkennt", sagte der Teamaufsichtsratschef von Mercedes in einem Interview der "Welt am Sonntag".

10-Sekunden-Strafe für Rempler

Vettel war vor einer Woche beim Formel-1-Rennen in Aserbaidschan mit seinem Ferrari absichtlich in den Mercedes von WM-Verfolger Lewis Hamilton gefahren. Lauda sagte, er wolle gar nicht von Einsicht sprechen, sondern nur von Vettels Fähigkeit - und er besitze die Intelligenz dafür -, anhand von klaren Fakten einen eindeutigen Sachverhalt zu identifizieren.

Vettel war davon ausgegangen, dass Hamilton in einer Safety-Car-Phase absichtlich auf die Bremse gegangen sei. Wütend fuhr er in der 19. Runde des Rennens absichtlich gegen das linke Vorderrad des Silberpfeil-Stars. Dafür kassierte Vettel im Rennen eine Zehn-Sekunden-Strafe.

Nicht genug für Nikki Lauda. "Die Strafe stand in keinem Verhältnis zu seiner unfairen, überzogenen emotionalen Reaktion", sahte er. An diesem Montag, Vettels 30. Geburtstag, will der Internationale Automobilverband in Paris prüfen, ob die Strafe tatsächlich zu gering oder doch angemessen war. Die Entscheidung über eine mögliche nachträgliche Sanktion soll noch vor dem Grand Prix am kommenden Wochenende in Österreich fallen. Schlimmstenfalls könnte Vettel für ein Rennen gesperrt werden.

Bisher keine Einsicht

Bisher zeigte sich der Heppenheimer öffentlich uneinsichtig. Er hatte in Baku noch Rang vier vor Hamilton gerettet. Im Klassement hat Vettel 14 Punkte mehr als der Brite. Nachteilhaft könnten sich bei Vettel zurückliegende emotionale Verfehlungen auswirken, wie bei seiner bisher letzten Punkte-Strafe, als er in Mexiko via Boxenfunk auch FIA-Rennleiter Charlie Whiting wüst beschimpft hatte. Damals hatte er sich dafür bei Whiting entschuldigt. Ähnliches ist bisher nicht bekannt.

Vettel hat insgesamt bereits neun Strafpunkte auf seinem Konto, bei zwölf folgt automatisch eine Rennsperre. Nach dem Rennen in Spielberg verjähren allerdings zwei seiner Strafpunkte aus der Vorsaison. Er halte Vettel für einen Mann, der mitdenke und erfolgreich sein wolle, sagte Lauda. "Aber dafür benötigst du auch mehr als eine unbewegliche, ja fast aussichtslose starre Haltung, die gegen alle Fakten steht", meinte der dreimalige Champion aus Österreich. Er traue Vettel mehr zu.

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