In der Formel 1 soll bald ein Bügel über dem Cockpit für Sicherheit sorgen. Das Halo - deutsch Heiligenschein - genannte System stößt in der Szene auf Ablehnung.
Genf - Der ehemalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda ist nicht gerade für eine zurückhaltende Art bekannt. Unlängst kritisierte der Mercedes-Teamaufsichtsrat Sebastian Vettels Rammstoß beim Grand Prix von Baku unverblümt. Nun fand Lauda deutliche Worte zum geplanten Sicherheitssystem Halo: "Es ist grundfalsch, diesen Cockpit-Schutz einzuführen. Er ist ja noch nicht einmal richtig ausgetestet", sagte der Österreicher gegenüber der Bild-Zeitung. "Wir haben neue Autos gebaut, die für den Fan und für den Fahrer wieder attraktiver sind und jetzt setzt man denen ein Stahlgerüst drauf. Die Autos sind mittlerweile so sicher und das Restrisiko so klein, dass diese Entscheidung nicht gut ist für die Formel 1. Es ist eine Überreaktion, was die Sicherheit betrifft." Neun von zehn Teams gegen den HeiligenscheinDer Weltverband FIA hatte am Mittwoch der Einführung des Halo (englisch für: Heiligenschein) zur kommenden Saison zugestimmt. Dieses System basiert auf einem ringförmigen Bügel, der mittig an einer Strebe des Rennwagens fixiert ist und sich über den Helm des Piloten spannt. Die Optik der Schutz-Vorrichtung wurde vielfach kritisiert. Doch die FIA verspricht: Das Design soll noch verbessert werden. Medienberichten zufolge sprachen sich neun der zehn Teams bei einer Sitzung in Genf gegen das Halo-System aus. Die FIA votierte dennoch für den Heiligenschein. Fixiert ist damit noch nichts, der Beschluss muss noch vom Motorsport-Weltrat abgesegnet werden. |