Wie kann man die mögliche Zuladung fürs Auto berechnen? -
Leergewicht ist nicht gleich Leergewicht
verfasst am 11.09.2018Wer die mögliche Zuladung zu seinem Fahrzeug selbst berechnen möchte, sollte einiges beachten. Denn Leergewicht ist nicht gleich Leergewicht.
Ob das Fahrzeug bereits überladen ist, wird oft geschätzt. Dabei sollte einiges beachtet werden. Ansonsten drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg
Quelle: Picture-Alliance
Erfurt - Manchmal ist das Auto pickepackevoll beladen. Nur wann ist es überladen? Woran erkennt man das, und was kann passieren? "Ein erstes Indiz kann das starke Einsinken der Federn sein. Ob das Fahrzeug wirklich überladen ist, lässt sich konkret nur mittels Wiegen (mitsamt Beladung und Insassen) feststellen", sagt Christian Heinz vom TÜV Thüringen. Hierzu gibt es mancherorts öffentliche Waagen.
Das Gewicht des aktuell beladenen Autos "trocken" hochzurechnen, ist schwierig. Wichtige Angaben dazu finden sich im Fahrzeugschein. Auf der Rückseite in Zeile F.2 ist die zulässige Gesamtmasse angegeben. In Zeile G steht die Masse des in Betrieb befindlichen Fahrzeugs (Leergewicht). Aus beiden Werten lässt sich die theoretisch mögliche Zuladung ermitteln.
Zusätzliche Ausstattung zur Serienversion ist oft nicht im Leergewicht enthalten Quelle: Picture-Alliance
Ins Leergewicht eingerechnet ist der Autofahrer mit 75 Kilo. "Die Daten für die ab Juli 2004 erstmals zugelassenen Fahrzeuge werden jedoch nur mit 90 Prozent Tankinhalt angegeben", sagt Heinz. Das mache bei einem 50-Liter-Tank fünf Kilo aus.
Problematischer sind allerdings die Zusatzausstattungen wie zum Beispiel Anhängerkupplung, Klimaanlage, Glasdach oder größere Rad-Reifenkombinationen. "Die sind nämlich im angegebenen Leergewicht nicht unbedingt berücksichtigt", gibt Heinz zu bedenken. Zum Serienfahrzeug seien hier Abweichungen von mehr als 100 Kilo möglich.
Bußgelder zwischen 10 und 235 Euro möglich
Im Zweifel lieber weniger laden oder das beladene Fahrzeug wiegen lassen. Denn die Polizei hat bei Kontrollen Wiegemöglichkeiten zur Verfügung, so der TÜV Thüringen. Bußgelder liegen je nach Überladung zwischen 10 und 235 Euro. Dazu kommt ab 20 Prozent Überladung ein Punkt in Flensburg.
Wichtiger: "Das Fahrverhalten eines vollbeladenen Fahrzeuges ändert sich beträchtlich", sagt Heinz und warnt ausdrücklich davor, das Fahrzeug zu überladen. Bremsen und Reifen werden dabei übermäßig belastet. "Aufgrund der höheren Masse steigt nicht nur der Spritverbrauch, vor allem verlängert sich der Bremsweg, und die Fahrstabilität verringert sich spürbar."
Den Reifendruck sollten Autofahrer bei einem vollbeladenen Auto unbedingt kontrollieren und gegebenenfalls anpassen.
Quelle: dpa |
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