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Motorsport News

Legendäre Veritas-Rennwagen beim Eifelrennen

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Das ADAC Eifelrennen ist um einen Höhepunkt reicher. Vom 8. bis zum 10. Juni 2012 ist das Historische Fahrerlager des Nürburgrings der Ort für ein großes Treffen von Veritas-Rennwagen.

Geht es nach Initiator und Ex-Rennfahrer Herbert Freese, dann wird es das größte Veritas-Treffen in der Geschichte des legendären Nürburgrings sein. Beim ADAC Eifelrennen vom 8. bis 10. Juni 2012 an Deutschlands schönster Rennstrecke treffen sich mehr als 25 Rennfahrzeuge der Marken Veritas und AFM sowie Veritas- bzw. BMW-basierte Rennwagen - fast nur Einzelstücke - aus dem frühen fünfziger Jahren.

14 Veritas-Rennwagen werden gezeigt

Gebaut wurden die Veritas von 1946 bis 1953, zuletzt nur wenige Meter entfernt vom Historischen Fahrerlager des Nürburgrings.

Während auf der Grand Prix Strecke das Eifelrennen mit vielfältigen Rennläufen verschiedener Serien und Fahrzeugklassen in seinem 85. Jubiläumsjahr auch um den Jan-Wellem-Pokal "tobt", kommt es im Historischen Fahrerlager zu dieser einmaligen Zusammenkunft von seltenen Fahrzeugen und Fahrern, die allesamt in den frühen Nachkriegsjahren Motorsportgeschichte geschrieben haben.

Veritas RS, Veritas Meteor Monoposto, AFM Monoposti, AWE-Rennsportwagen aus dem ehrgeizigen Rennkollektiv des ehemaligen BMW-Werks in Eisenach sowie BMW-Neumaier und -Werkmeister kommen zum größten Treffen dieser Art im alten Boxengeviert zusammen. Allein 14 der sagenhaften Veritas und Veritas RS sind dabei.

Herbert Freese hat das Verotas-Treffen organisiert

Herbert Freese - unbestritten einer der erfahrenen und bekannten Köpfe in der AFM- und Veritas-Szene hat das große Stelldichein organisiert. Wenn der heute 87-jährige Freese - früher selber erfolgreicher Werksfahrer der Borgward-Gruppe - ruft, dann werden blanken Aluminium-Karosserien mit den charakteristischen Formen in die Sonne geschoben, werden Rennmotoren auf Basis des Sechszylinders aus dem BMW 328 für den Einsatz auf dem Grand Prix Kurs sowie auf der Nordschleife vorbereitet. Wer fuhr nicht alles erfolgreich auf Veritas - den Fahrzeugen des Konstrukteurs Ernst Loof und Georg "Schorsch" Meier und den BMW-Derivaten in der frühen Rennsportzeit nach dem zweiten großen Krieg? Georg Meier, Toni Ulmen, Karl Kling, Fritz Riess und der Gründer der Motor Presse Stuttgart Paul Pietsch, der am 3. Juni 1951 das "Internationale Eifelrennen" am Nürburgring mit einem Veritas Meteor in der Formel 2 gewann. In der Sportwagenklasse siegte in der gleichen Veranstaltung Fritz Riess auf Veritas RS vor Toni Ulmen und Theo Helfrich - beide ebenfalls auf Veritas RS. Ein Dreifach-Schlag! Und in der Sportwagen-Klasse bis 1,5 Liter gewann der Schweizer Franz Hammernick auf einem weiteren Veritas.

Veritas-Rennwagen beherrschten die Deutschen Meisterschaften

Seit 1948 beherrschten die Rennwagen aus der Manufaktur von Ernst Loof die Entscheidung bei den deutschen Meisterschaften. Karl Kling gewann bei den Sportwagen bis zwei Liter Hubraum und Georg Meier bei den Rennwagen. Im Jahr darauf sicherten sich die Veritas-Fahrer sogar drei Titel - auch in der kleinen Sportwagen-Klasse bis 1,5 Liter setzte sich mit dem Frankfurter Helm Glöckler ein Veritas-Kunde durch.

1950 feierte der Motor Presse-Verleger Paul Pietsch seinen ersten Meistertitel und folgte dem Markenkollegen Glöckler auf den Thron der kleinen Sportwagen-Klasse. Im Jahr darauf wurde Pietsch im Meteor-Monoposto deutscher Formel-2-Meister. Sein Erfolg beim Eifelrennen auf dem Nürburgring trug dazu bei.

Es ist nicht zuletzt das Verdienst von Veritas und Firmenchef Ernst Loof, dass der Automobilrennsport nach dem Zweiten Weltkrieg besonders in Deutschland wieder auflebt. Loof verkauft zwar auch Rennwagen ins europäische Ausland und sogar an US-amerikanische Fahrer. Aber dem Unternehmer gelingt es nicht, mit Serienfahrzeugen wirtschaftlich Fuß zu fassen. Der Ruhm der Marke Veritas gründet allein auf den Erfolgen im Rennsport.

Beim Eifelrennen 1952 gewannen in der 2-Liter Sportwagen-Klasse wieder drei Veritas: am Steuer der Sieger Fritz Riess aus Nürnberg, der Zweite Toni Ulmen und Kurt Adolff - alle auf Veritas RS. Toni Ulmen war übrigens Mitglied des Düsseldorfer Automobil- und Motorrad Clubs von 1905 (DAMC 05), der heute das ADAC-Eifelrennen um den Jan-Wellem-Pokal am Nürburgring veranstaltet.

Siege auf der AVUS , beim 1000-km Rennen auf dem Nürburgring oder beim Großen Preis von Deutschland folgen. Im Jahr 1953 gewinnt der Franzose Marcel Balsa am 20. September mit einem Veritas RS den "Coupe d'Automne" auf den berühmten Ovalkurs von Montlhéry bei Paris. Die Anzahl und Vielfalt der Fahrzeuge beim großen Treffen vom 8. bis 10. Juni am Ring ist absolut einmalig. Für Klassik- und Rennsport-Fans ein absoluter Höhepunkt im historischen Motorsportjahr 2012.

 

Quelle: Motor Klassik

Avatar von MotorKlassik
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