Vor zwei Jahren noch als Studie auf der Detroit Auto Show vorgestellt, heute schon als Serienmodell auf der Tokio Motor Show 2009 zu sehen: der neue Supersportwagen von Lexus. In zwei Tagen startet die Tokio Motor Show und pünktlich zu diesem Termin kündigt Lexus die Weltpremiere seines 325 km/h schnellen Supersportwagens LFA an. Das Sportcoupé wird von einem 4,8 Liter großen V10-Motor in Front-Mittelmotor-Bauweise angetrieben, welcher 560 PS leistet und maximal 480 Newtonmeter Drehmoment bei 6.800 Umdrehungen entwickelt. Ein automatisiertes sequenzielles Sechsgang-Schaltgetriebe treibt die Hinterräder über ein Torsen-Sperrdifferenzial an. In 3,7 Sekunden beschleunigt der LFA von 0 auf 100 km/h. Das Gewicht von nur 1480 kg wird durch eine Karosserie aus kohlefaserverstärktem Kunststoff erreicht. Eine vergleichbare Aluminiumkarosserie bringt satte 150 kg mehr auf die Waage. Da man sich erst sehr spät zur Verwendung des karbonfaserverstärkten Kunstoffs für die Karosserie entschlossen hatte, musste sogar der Termin der Markteinführung verschoben werden. Zur Auswahl beim LFA stehen vier Fahrprogramme, außerdem kann die Schaltzeit in sieben Stufen zwischen 0,2-1 Sekunden vorgegeben werden. Mithilfe eines Schaltpaddels am Lenkrad werden die Gangwechsel eingeleitet. Ausgefeilte Soundabstimmung lässt den Auspuffklang eher an einen Formel 1 Rennwagen erinnern und nicht an einen Sportwagen mit Straßenzulassung. Lexus verspricht mit dem LFA, neue Maßstäbe für die Definition des japanischen Supersportwagens zu setzen. Der Wagen wurde dazu konstruiert, ein „einzigartiges Fahrerlebnis zu vermitteln“, so der Chefingenieur des LFA Entwicklungsprogramms, Tanahashi-san. In zehn Jahren Entwicklungsarbeit mit dem Ziel, eines der fahrdynamisch besten Fahrzeuge der Gegenwart zu konstruieren, wurde mit dem LFA eine absolute Neuentwicklung in Angriff genommen. Für die Ingenieure wurde der LFA aufgrund dessen auch als eine Art Lernobjekt angesehen. Die diversen neuartigen technischen Lösungen könnten zukünftig auch auf andere Fahrzeuge angewendet werden. Mit dem LFA begibt sich der japanische Autobauer, der normalerweise als Hersteller umweltfreundlicher, technisch anspruchsvoller Hybridwagen bekannt ist, auf neues Terrain. Der Supersportwagen ist das erste Modell seiner Art in der Produktpalette der Japaner. Ab Herbst 2010 wird er hauptsächlich in Handarbeit gefertigt. Wie beim SLS AMG ist jeder Motor mit der Signatur des verantwortlichen Monteurs versehen. Nicht mehr als 20 Exemplare werden monatlich das Werk verlassen, wobei insgesamt auch nicht mehr als 500 LFA gefertigt werden sollen. Bestellt werden kann er ab sofort. Die Auslieferung wird jedoch erst ab dem Frühjahr 2011 erfolgen. Kostenpunkt des Supersportlers in Deutschland: 375.000 Euro. Mit dem LFA bricht Lexus damit nicht nur den Rekord für das schnellste und stärkste, sondern auch für das teuerste Auto aus Japan. Von Nicola Wittenbecher
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 22.10.2009
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