EIgentlich sollte der Peugeot 308 GTi mit 500 PS und Hybrid-Antrieb nur ein Messestück werden. Jetzt denken die Franzosen ernsthaft über eine Kleinserie nach.
Le Luc/Frankreich - Lieber Carlos Tavares, wir hätten da zu Weihnachten einen kleinen Wunsch: Höre doch auf Deine Motorsportabteilung und winke dieses kleine Projekt durch. Auch ohne Business Case. Peugeot prüft ernsthaft eine Kleinserie des 308 mit 500 PS starkem Plug-in-Hybrid-Antrieb. Das hat der französische Hersteller bei Testfahrten mit dem Prototypen bestätigt. Denn Peugeot braucht fürs Image mehr Sex-Appeal und ein Leuchtturmprojekt. Die 308-Technikstudie hatte Peugeot für die Automesse in Shangahi entwickelt und im Frühjahr 2015 gezeigt. Nun streiten die Peugeot-Ingenieure mit den Buchhaltern in Paris um eine Produktionsfreigabe, sagt Jean-Philippe Delaire aus der Entwicklungsmannschaft. Der elf Zentimeter verbreiterte Kompaktwagen basiert auf dem Peugeot 308 GTi. Dessen 272 PS starken 1,6-Liter-Turbomotor ergänzen die Franzosen um je einen Elektromotor an Vorder- und Hinterachse. Unter der Rückbank sitzt ein 3 kWh großer Lithium-Ionen-Akku, der als Pufferspeicher dient und auch an der Steckdose geladen werden kann. Start frühestens 2017Die vorläufigen Fahrleistungen: Von 0 auf 100 km/h fährt der Hybrid-308 in etwa 4 Sekunden, die Spitzengeschwindigkeit begrenzt Peugeot auf 250 km/h. Die Elektrotechnik erlaubt außerdem rund 15 Kilometer rein elektrischen Betrieb. Den Normverbrauch (nach dem umstrittenen Zyklus für Plug-in-Hybridfahrzeuge) gibt Peugeot mit 3,0 l/100 km an. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 70 g/km. Die Arbeiten am bislang stärksten Peugeot-Serienmodell laufen seit 18 Monaten. Falls Delaire und seine Kollegen grünes Licht bekommen, würde noch einmal ähnlich viel Entwicklungszeit fällig: Starten könnte der Peugeot 308 R-Hybrid frühestens im Sommer 2017. Bis dahin hat Peugeot reichlich Zeit, um über den Preis nachzudenken, sagt Delaire: "Darüber haben wir uns bis jetzt noch gar keine Gedanken gemacht." Quelle: dpa/bmt |