Nach dem härtesten Streik in der Lufthansa-Geschichte können die Passagiere von Europas größter Airline seit Samstag wieder größtenteils normal fliegen. "Wir kehren weitestgehend zum Normalbetrieb zurück", sagte ein Konzernsprecher.
Frankfurt - Sämtliche Langstrecken-Verbindungen sollten wieder aufgenommen werden. Bei den Kurz- und Mittelstrecken könne es allerdings noch vereinzelte Ausfälle geben, hieß es. Die verheerende Terrorserie in Paris habe zunächst keine Auswirkungen auf den Flugverkehr von Deutschland in die französische Hauptstadt. 4.700 gestrichene FlügeWegen des am Freitag vergangener Woche gestarteten Ausstands ihres Kabinenpersonals hatte die Lufthansa insgesamt rund 4.700 Flüge streichen müssen, auf die mehr als 550.000 Passagiere gebucht waren. Der Chef der streikenden Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, kündigte auch am Samstag an, dass mit weiteren Arbeitsniederlegungen gerechnet werden müsse. Die Lufthansa zeige keine Gesprächsbereitschaft. Bei den deutschen Flughäfen summierten sich die Schäden durch den Arbeitskampf nach Angaben ihres Dachverbandes auf einen zweistelligen Millionenbetrag. "Der Tarifkonflikt darf nicht länger auf dem Rücken von Passagieren und Flughäfen ausgetragen werden", sagte der Chef der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV), Ralph Beisel, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der Imageschaden sei bereits enorm. Ufo und Lufthansa müssten dringend weitere Verhandlungen führen. Trotz der Terroranschläge in Paris mit weit über 100 Toten und des von Präsident François Hollande verhängten Ausnahmezustand habe der gültige Flugplan dorthin Bestand, hieß es bei der Lufthansa: "Alle Flüge sind planmäßig vorgesehen." Die Frage, ob es zu Auswirkungen auf den Betrieb kommen könne, hänge davon ab, welche Maßnahmen die französischen Behörden noch ergreifen. Die Lufthansa hat samstags 18 Flüge zwischen München beziehungsweise Frankfurt und Paris. Auch bei Germanwings sollte der Flugbetrieb laut einem Sprecher normal laufen.
Quelle: DPA |