Mähdrescher stellen im Straßenverkehr ein besonderes Risiko dar. Das haben aktuelle Crashtests der Sachverständigenorganisation Dekra noch einmal deutlich vor Augen geführt.
Stuttgart - Prallt ein Motorradfahrer mit Tempo 65 in einen entgegenkommenden Mähdrescher mit angebautem Mähwerk, hat er praktisch keine Überlebenschancen. "In diesem Crash wurde der Dummy auf dem Motorrad buchstäblich aufgespießt", sagte Jörg Ahlgrimm, Leiter der Unfallanalyse bei der Dekra, nach einem einschlägigen Crashtest. Doch auch wenn ein Biker mit ähnlicher Geschwindigkeit gegen den Reifen einer Landwirtschaftmaschine fährt, drohen schwerste Verletzungen. Das ergab ein Crashtest, bei dem ein Motorrad samt Dummy mit 60 km/h gegen einen Mähdrescher prallte. Pkw würde Mähdrescher unterfahrenÄhnlich verhält es sich für Autofahrer: Bei einem Frontalunfall würde ein Pkw den Mähdrescher mit abgebautem Mähwerk unterfahren, steife Bauteile dringen dann im Bereich des Oberkörpers in den Innenraum ein. "In einem solchen Fall bringen alle passiven Sicherheitseinrichtungen wie Airbag oder Sicherheitsgurt nichts mehr", sagte Ahlgrimm. Nach Auskünften der Dekra dürfen Mähmaschinen auf öffentlichen Straßen nur fahren, wenn das Mähwerk demontiert ist. Daran halten sich nicht alle Landwirte. Bei einer Fahrzeugbreite ab 3,50 Meter dürften sie zudem nur mit einem Begleitfahrzeug auf die Straße. Bei einer Breite von 3,00 bis 3,50 Meter seien in vielen Bundesländern Genehmigungen erforderlich. Laut Dekra sollten Kraftfahrer zur Erntezeit vor allem auf ländlichen Straßen besonders achtsam sein. Oft seien die sehr langsam fahrenden Erntemaschinen in der Dämmerung unterwegs und nicht gut zu erkennen. |
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