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Tesla-Autopilot: Todesfall wird von US-Verkehrsbehörde untersucht - Mann stirbt während der Nutzung von Teslas 'Autopilot'

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Update: In den USA starb ein Mann in einem Model S, das mit "Autopilot" fuhr. Das System erkannte in hellem Licht einen weißen Lastwagen nicht. Die aktuellen Infos.

In Amerika starb ein Mann bei einem Unfall mit seinem Tesla Model S. Das Auto war im sogenannten Autopilot-Modus unterwegs In Amerika starb ein Mann bei einem Unfall mit seinem Tesla Model S. Das Auto war im sogenannten Autopilot-Modus unterwegs

Washington/Palo Alto – In Amerika gab es den ersten tödlichen Unfall in Zusammenhang mit dem automatisierten Fahrsystem des Tesla Model S. Die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA prüft jetzt, wie sich Teslas "Autopilot" bei dem Crash verhalten hat und, ob es einen Rückruf geben muss. Der Vorfall gilt generell als der erste, bei dem ein Mensch in einem Auto stirbt, das gerade von einem teilautonomen Fahrprogramm gesteuert wurde. In diesem Artikel lest Ihr die aktuellen Informationen zum Vorfall.

Was ist passiert?

Bei dem Unfall stieß das Model S des Amerikaners Joshua B. mit einem Lastwagen-Anhänger zusammen. Der Vorfall ereignete sich bereits am 7. Mai 2016 in Williston, Florida, ungefähr hundert Meilen nördlich von Orlando. Bekannt wurde er allerdings erst am 30. Juni durch ein offizielles Statement von Tesla. Die Automarke schreibt in ihrem Blog: "Weder der "Autopilot" noch der Fahrer erkannten die weiße Seite des Anhängers vor dem sonnigen, hellen Himmel, deswegen wurde die Bremse nicht betätigt". Der Lkw mit dem Anhänger habe demnach die Straße gekreuzt, das Model S sei unter den Auflieger gerutscht. Der Anhänger habe das Auto im Bereich der Windschutzscheibe schwer beschädigt.

Die örtliche Zeitung „Levy Journal“ berichtet auf ihrer Website, dass der Lkw abbog und dabei den Weg des Tesla kreuzte. Das Model S rutschte unter dem Trailer hindurch, kam dann von der Straße ab und rammte einen Strommast. Der 45-jährige Fahrer starb an der Unfallstelle, der Lkw-Fahrer wurde nicht verletzt.

War das Tesla-System schuld?

Diese Frage kann derzeit kaum beantwortet werden. Tesla hat den Vorfall laut seiner Mitteilung an die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA übergeben. Diese prüft ihn jetzt in einer sogenannten Voruntersuchung, dabei wird auch das Wrack untersucht. Es handelt sich dabei um den ersten Schritt, bevor ein Rückruf veranlasst werden kann. Laut einem NHTSA-Statement auf „Reuters.com“ soll „die Art und Funktionsweise aller Fahrhilfen während des Crashs“ untersucht werden. Dass der Wagen per „Autopilot“ unterwegs war, gilt als unbestritten.

Der 62-jährige Fahrer des Lkw sagte der Nachrichtenagentur „Associated Press“ in einem Telefoninterview, dass der Tesla-Besitzer offenbar einen Harry-Potter-Film während der Fahrt schaute. Er habe den Bildschirm selbst zwar nicht gesehen, der Ton sei aber noch nach dem Unfall aus dem Auto zu hören gewesen.

Tesla bezeichnete den Verstorbenen im entsprechenden Blogbeitrag als einen Freund des Autobauers und der Elektroauto-Community. Er stellte offenbar regelmäßig Videos von seinem Model S ins Netz - auf einem soll zu sehen sein, wie ihn der Tesla erst kürzlich vor einem Unfall bewahrte:

Was kann das Tesla-System?

Das Tesla-System kann beschleunigen, bremsen, die Spur halten und Objekten ausweichen, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Der Fahrer wird dabei wie bei den Systemen anderer Hersteller deutlich darauf hingewiesen, dass er seine Hände am Lenkrad haben muss.

Der "Autopilot" greift unter anderem auf Kameras zurück, um die Umwelt zu erfassen. Die Tesla zeichnen während der Fahrt alle möglichen Daten auf und übertragen sie an den Konzern. Fahrassistenz-Systeme mit einem ähnlichen Funktionsumfang werden auch von anderen Autoherstellern angeboten. Tesla betonte allerdings im aktuellen Blogbeitrag noch einmal, dass das "Autopilot"-System eine neue Technologie in der "öffentlichen Beta-Phase" sei. Es sei standardmäßig deaktiviert und müsse vom Fahrer erst bewusst aktiviert werden. Erst im Mai hatte Tesla laut dem Autoblog „Jalopnik“ eingestanden, dass das System Probleme habe, bestimmte Objekte genau zu erkennen.

Trotz der Warnungen des Systems, dass der Fahrer weiter die Verantwortung für das Auto trage, gab es bereits viele Internet-Videos, in denen Fahrer sich bei eingeschaltetem "Autopilot"-System mit anderen Sachen beschäftigten. Einer kletterte sogar auf den Rücksitz und filmte den leeren Fahrersitz von dort. Um so etwas zu vermeiden, kontrolliert das System regelmäßig, ob der Fahrer die Hände am Steuer hat. Wenn nicht, ertönen akustische Alarmsignale und das Auto bremst ab.

Was droht Tesla ?

Laut NHTSA betrifft die vorläufige Untersuchung etwa 25.000 Tesla "Model S" des Modelljahres 2015. Das Unternehmen des Tech-Milliardärs Elon Musk betonte, seine Wagen seien bereits mehr als 130 Millionen Meilen (rund 210 Mio. Kilometer) mit eingeschalteter "Autopilot"-Funktion gefahren. Im regulären US-Straßenverkehr gebe es einen Todesfall pro 94 Millionen gefahrene Meilen. Die NHTSA prüfe nur, ob der "Autopilot" funktioniert habe, wie zu erwarten sei, erklärte Tesla. Die Aktie des Autoherstellers gab nachbörslich dennoch um fast drei Prozent nach. Ob es zu einem Rückruf kommen wird, ist derzeit noch unklar. Klar ist allerdings, dass der Druck auf Tesla und auch auf andere Anbieter teilautonomer Fahrsysteme wächst.

Bei Google gab es in diesem Jahr ebenfalls den ersten Unfall mit einem selbstfahrenden Auto, das gerade vom Computer gesteuert wurde. Einer der Wagen kam in der Google-Heimatstadt Mountain View bei niedriger Geschwindigkeit einem Bus in die Quere.

Quelle: dpa

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