Beim Tatort ging es selten um Autos. Denken wir aber an Schimanski, dann an Citroën CX und Ford Granada. Götz George ist tot, wir erinnern uns. Persönlich, verwaschen in analog-PAL.
Duisburg (wo sonst) - Götz George ist tot. Wie seine Agentin am späten Sonntagabend in Berlin mitteilte, starb der Schauspieler bereits am 19. Juni nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren, kurz vor seinem 78. Geburtstag. Seinen letzten Film drehte Schimanski, pardon, George 2015. Durch den Kopf schießen trotzdem alte Bilder. Das erste Mal länger fernsehen dürfen, verwaschener Analogfernseher. Und dann: graue Jacke, genuschelte Flüche. "Wo ist meine Currywurst? Den Kinderpimmel kannst allein essen." Georges Paraderolle, das war der Duisburger Fernsehkommissaar Horst Schimanski. Durch die grobpixeligen Bilder aus einem untergegangenen Ruhrpott rumpeln Ford Granada, Citroën CX - und mehr Flüche. "Keine Haare am Sack, aber im Puff drängeln". Aus den Autos und Klamotten der 70er und 80er wurde irgendwann Kult. Nur Schimmis Mähne und Kutte (eigentlich eine sandfarbene Armeejacke) trotzen dieser Vereinnahmung bis heute. 1981 flimmerte der erste Schimanski über die Analogröhre. WDR-Intendant Tom Buhrow hat den verstorbenen Götz George als Ausnahmeschauspieler gewürdigt. "Götz George war ein Gigant des deutschen Films", sagte Buhrow am Montag in Köln. Recht hat er. Große Kammerkunst im "Totmacher", Hitler-Tagebücher. Sogar Winnetou. Und trotzdem: Wir sehen zuerst diese Jacke und diesen Granada. Kurz und knapp, zwischen zwei Currywürsten: Ruhe in Frieden. Lesenswert: Blogartikel von Andi 2011 zu George und Schimanskis Citroen CX
Quelle: m. Material v. dpa |