Weil der Citroen Mehari in Deutschland nicht zugelassen werden durfte, produzierte Fiberfab in Heilbronn ein ganz ähnliches Tretboot auf Rädern. Oliver Zeller besitzt einen der seltenen Sherpas. Als „Sherpa“ kennt Wikipedia das bekannte Volk im südlichen Teil von Tibet sowie dessen gleichnamige Sprache. Außerdem steht der Begriff politisch für den Chefunterhändler einer Regierung. Allerdings wurde die Bezeichnung auch für ein offenes Fahrzeug verwendet, das in der zweiten Hälfte der 70er Jahre auf Basis der „Ente“ in Deutschland gebaut und vertrieben wurde. Oliver Zeller nennt eines der seltenen Exemplare, die seinerzeit im Raum Heilbronn produziert worden waren, sein eigen. Eigentlich suchte er im Frühjahr 2008 nach einem Citroen Mehari, den man – Europa sei Dank – inzwischen auch hier zulassen darf. „Statt dessen bin ich in einem Internet-Inserat auf diese deutsche Version gestoßen“, erinnert sich Oliver Zeller. „Im Nachhinein bin ich froh darüber, denn inzwischen weiß ich, wie selten der Sherpa ist. Es sind nur noch wenige Exemplare erhalten.“ Die Karosserie aus GFK erwies sich dabei als recht problemlos. „Sie ist nicht lackiert, sondern eingefärbt. Nachdem es keine größeren Risse oder andere gravierende Schäden gab, reichte es, den Karosseriekörper mit einer Spezialpaste und Politur zu bearbeiten.“ Die Felgen und alle offen liegenden Metallteile ließ der neue Eigentümer glasperlstrahlen und pulverbeschichten. Bei der erneuten „Hochzeit“ von Karosserie und Fahrgestell kamen überall neue Schrauben aus rostfreiem Edelstahl zum Einsatz. Auch der Motor machte auf Oliver Zeller keinen schlechten Eindruck. Nach dem Motto: sicher ist sicher“ überholte er den Zweizylinder-Boxer mit 600 Kubikzentimetern Hubraum dennoch. Nun schnattert der Enten-Motor wieder fröhlich und produziert seine werksseitig angegebene Leistung von 29 PS recht mühelos. Touren mit dem Sherpa sind für den Mann, der sonst schwerer Fahrzeuge bewegt, ein erholsames Kontrastprogramm: „Meine Reisegeschwindigkeit liegt mit dem Sherpa auf der Landstraße bei maximal 90 Stundenkilometern. In einem anderen Auto würde ich am Steuer dabei vermutlich einschlafen, aber in dem offenen Sherpa ist das gar kein Problem, sondern – im Gegenteil - es macht Spaß!“ von Michael Grote
Quelle: Carsablanca |
