Mercedes AMG Project One Hypercar X1: Motor, Leistung, Preis -
Mehr als 1.000 haltbare Hybrid-PS
verfasst am 27.05.2017
Vier Elektromotoren, ein Turbolader, der längs durch das "heiße V" geht und echte Formel-1-Technik: Das Geburtstagsgeschenk von AMG an AMG wird extrem.
Nürburgring – Viel extremer kann ein Antriebsstrang nicht sein: AMG hat am Nürburgring einen wichtigen Teil des neuen Hypercars enthüllt. Den wichtigsten Teil. Deutlich mehr als 1.000 PS aus einem 1,6-Liter-V6 und vier Elektromotoren sollen das Mercedes AMG Project One antreiben. Die Sportabteilung von Mercedes macht sich damit selbst das größte Geschenk zum 50-jährigen Firmenjubiläum.
Starke Aufladung: Haltbarkeit ist keine Frage
Jan Feustal, Entwickler Alternative Antriebsstränge bei AMG, räumt als erstes mit einem Gerücht auf: Wenn die ersten Modelle 2019 auf die Straße oder in Sammlergaragen rollen werden, wird kein zweiter Motor mitgeliefert. Der stark aufgeladene V6-Benziner soll die übliche Lebensdauer und Standfestigkeit haben, die man von Alltagsautos gewohnt ist.
AMG hat den Project One als Plugin-Hybrid konzipiert. Modular aufgebaute Batterien sollen im rein elektrischen Betrieb alltagstaugliche Reichweiten ermöglichen. Außerdem verspricht AMG genug Saft für eine schnelle Runde auf der Nordschleife. Ein kleiner Seitenhieb Richtung Porsche? Im 918 geht der Batterie auf der Döttinger Höhe der Saft aus.
MGUK, MGUH, Turbo-V6 und viel Boost
Unten am Block: Der 120-kW-Elektromotor, der direkt die Kurbelwelle antreibtQuelle: MOTOR-TALK
Der V6 mit Trockensumpfschmierung sitzt tief vor der Hinterachse. Er schafft Drehzahlen jenseits der 10.000er Marke. Auf der Fahrerseite ist ein Elektromotor mit 120 Kilowatt Leistung direkt am Block verschraubt. Er kann die Kurbelwelle antreiben und den Verbrenner so unterstützen. Diese Einheit nennt AMG „MGUK“ (Motor Generator Unit Kinetic).
Dazu verbaut AMG im Zylinder-V einen kombinierten Elektro-Abgasverdichter. AMG nennt das „MGUH“ (Motor Generator Unit Heat). Die Zuluft-Turbine rotiert vor, die Abgasturbine hinter dem Motorblock. Beide sind über eine Welle mit einem 80-kW-Elektromotor verbunden. Er treibt im Zusammenspiel mit dem Abgasstrom den Turbolader an. Die Kraftübertragung an der Hinterachse übernimmt eine Achtgangautomatik.
Preis: Zwischen zwei und drei Millionen Euro
Wenn das AMG-Hypercar rein elektrisch unterwegs ist, wird es überwiegend über die Vorderachse angetrieben. An jedem Rad platzieren die Ingenieure einen 120-kW-Elektromotor. Das Antriebsmoment kann per Tourque-Vectoring an die Räder verteilt werden.
200 bis 300 Exemplare des AMG-Hypercars sollen ab Ende 2018 gebaut werden. Die ersten zahlungskräftigen Kunden bekommen ihren X1 dann 2019 – für Preise zwischen zwei und drei Millionen Euro. Nach oben dürfte aber viel Luft sein: Jedes Auto wird auf die Wünsche der Erstbesitzer angepasst.