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Blitzmarathon in NRW und Niedersachsen - Mehr als 26.000 fuhren in die Blitzer-Falle

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Trotz aller Ankündigungen tappten beim Blitzmarathon mehr als 26.000 Autofahrer in die "Radar-Falle". Darunter waren auch einige besonders skurrile Fälle.

In NRW und Niedersachen wurde geblitzt, 24 Stunden nonstop In NRW und Niedersachen wurde geblitzt, 24 Stunden nonstop Quelle: picture alliance / dpa

Düsseldorf/Hannover - Der Blitzmarathon in Niedersachsen und NRW hat Menschen das Leben gerettet. "Zu schnelles Fahren ist die Hauptursache für Unfälle mit tödlichem Ausgang auf Niedersachsens Straße", sagte Landesinnenminister Boris Pistorius nach 24 Stunden Dauer-Blitzen. "Rasen bringt nichts, außer Schmerzen, Leid und Trauer".

Mit 126 km/h durch die 70er-Zone

In Niedersachsen wurde innerhalb eines Tages an 498 Messstellen bei 120.185 Fahrzeugen die Geschwindigkeit gemessen. 4.434 Autofahrer waren trotz der groß angekündigten Aktion zu schnell unterwegs. 3.063 von ihnen bekamen ein Verwarngeld (Vorjahr 4.115). Ein Bußgeld samt Punkten in Flensburg kassierten 1.371 Autofahrer (Vorjahr 1.631).

Von den ertappten Fahrern hatten es ein paar besonders eilig. So zum Beispiel ein 24-Jähriger, der in einer 70er-Zone mit 126 km/h erwischt wurde. Außerdem fiel den Beamten ein 15-jähriger Mofafahrer auf, der mit einem getunten Zweirad und ohne erforderliche Fahrerlaubnis unterwegs war.

In NRW waren 21.600 zu schnell

In NRW blitzte die Polizei an 2.610 Orten. Von den rund 788.000 kontrollierten Autos waren rund 21.600 zu schnell. 219 von ihnen droht ein Fahrverbot. 22 der ertappten Fahrer standen unter Drogen- und Alkoholeinfluss.

Als besonders uneinsichtig zeigte sich ein Autofahrer, der mit 141 km/h in einer 70er-Zone erwischt wurde. „Selbst wenn das Auto 500 fährt, ist das mein Problem, wie ich damit fahre“, sagte der Mann zu den Beamten. Für das zu schnelle Fahren drohen ihm ein dreimonatiges Fahrverbot und eine Geldstrafe von mindestens 680 Euro. Seine Aussage hat zur Folge, dass seine charakterliche Eignung für das Führen eines Kraftfahrzeugs überprüft wird.

41 Jahre ohne Führerschein

In Bochum stoppte die Polizei außerdem einen 73-Jährigen, der 8 km/h zu schnell unterwegs war. Kein schweres Vergehen, jedoch musste der Mann bei der Frage nach dem Führerschein passen. Nach bisherigem Ermittlungsstand geht die Polizei davon aus, dass der Senior seit gut 41 Jahren ohne Fahrerlaubnis unterwegs ist.

Nach Ansicht der Polizei waren beide Blitzmarathons erfolgreich. In NRW lag die Quote der Raser bei 2,7 Prozent, in Niedersachsen bei 3,7 Prozent. An einem normalen Tag fahren acht bzw. elf Prozent aller gemessenen Autos zu schnell. "Die Autofahrer sind verantwortungsvoll gefahren", sagte NRWs Innenminister Ralf Jäger. Beide Länder planen für Herbst einen weiteren Blitzmarathon. Dennoch sollten sich die Autofahrer nicht nur an diesen Tagen an die Höchstgeschwindigkeit halten. Schließlich werde das ganze Jahr geblitzt. Jederzeit. "Der Tod macht auch keine Pause“, sagt er.

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