Den Drift einleiten wird einfacher: Ford bietet für den Focus RS einen Drift-Stick an. Sieht aus wie eine hydraulische Handbremse aus der Rallye-WM. Und wirkt auch so.
Köln- Die Mitglieder des australischen Rats der Fußgänger waren schon bislang keine großen Ford Focus RS-Fans. Ein Fahrdynamik-Programm wie den Drift-Modus dürfe es in einem Straßenauto gar nicht geben, beklagten die leidenschaftlichen Spaziergänger bei mehreren Gelegenheiten. Bald wird Fords sportlicher Kompakter das Übersteuern noch weiter erleichtern. Für den Ford Focus RS ist ein Drift-Stick erhältlich. Der erfüllt die Funktion einer hydraulischen Handbremse. Ford stellte das Zubehör auf der SEMA-Tuningmesse in Las Vegas vor. Ein Hebel wie aus dem Rallye-FahrzeugQuelle: Ford Man kennt es von Onboard-Videos aus der Rallye-Weltmeisterschaft: In engen Kurven bringen die Piloten die Hinterräder mittels eines Rucks am groß dimensionierten Handbremshebel zum blockieren. Der Effekt: Das Heck schert aus, der Drift kann mit Gasstößen gehalten werden. In den meisten allradgetriebenen Straßenautos lässt sich der Drift nicht so einfach auslösen. Entweder, weil die Handbremse nicht abrupt und stark genug greift (wenn sie nicht ohnedies durch eine Taste an der Mittelkonsole ersetzt wurde). Oder weil ein derartiges Einleiten des Drifts aufgrund der permanenten Verbindung von Vorder- und Hinterachse über das Mitteldifferenzial nicht funktioniert. Also mitsamt der Hinterachse auch die vorderen Räder blockieren. Gut, bei einigen Fahrzeugen hilft der Tritt auf die Kupplung, richtig dynamisch und spaßig ist das aber nicht. Ab 999 Dollar - aber nur in den USA und KanadaHier setzt der Drift-Stick für den Ford Focus RS an. Zwischen Fahrersitz und Mittelkonsole wird ein großer Handbremsgriff in Alu montiert. Mittels diverser Eingriffe in die Fahrzeugelektronik wird beim Zug daran erst das Hinterachs-Differenzial abgekoppelt, bevor die Bremse der Hinterräder zu 100 Prozent schließt. Also Anbremsen, am Hebel ziehen und am Gas quer ums Eck. Klappt entweder im Drift-Modus, bei dem der Focus bis zu 100 Prozent seiner 350 PS an das Kurvenäußere Rad schickt. Oder mit entschärftem ESP in den Fahrmodi Sport und Race. Nein, so etwas will man als Mitglied des australischen Fußgänger-Rates wirklich nicht sehen. Wir können vorerst beruhigen: Wird man auch nicht. Erst einmal. Der Drift-Stick ist zunächst ausschließlich in den USA und Kanada erhältlich. Ab 999 Dollar veranschlagt Ford Performance. Weitere Märkte dürften folgen.
Quelle: Mit Material von SP-X |