In der Vierzylinder-Klasse gibt es bald mehr Power und Sound: Im neuen Audi RS3 stecken wieder Fünfender und Fön, mit Allrad und ohne Synthetik-Klang. Erste Details.
Ingolstadt – Es darf endlich wieder etwas mehr sein. Audi lässt den Allzweckmotor EA888 links liegen und presst fünf Zylinder unter die Haube des RS3. 2,5 Liter Hubraum statt immer nur „Zwolidda“, Klappenauspuff statt schwingende Spritzwand. Ein Motor mit Haaren auf der Brust, stärker und sparsamer als bisher. Konkret bedeutet das: Die marginal veränderte Hardware des Vorgänger-RS3 leistet jetzt 367 PS (+ 27 PS) sowie 465 Newtonmeter Drehmoment (+ 15 Nm) und trinkt laut NEFZ 8,1 statt 9,1 Liter pro 100 Kilometer. Theoretisch bietet der Motor mehr Potenzial. Aber gut 500 PS bleiben in der Kompaktklasse derzeit Studien vorbehalten. Audi RS3: Fünfzylinder in der KompaktklasseQuelle: Audi Über den Fünfender freut sich Audi-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg mindestens genauso sehr wie audi(o)-phile Nostalgiker. Es sei schließlich der stärkste Serienmotor im Querbaukasten, sagt er. Fast alle anderen Marken verwenden in dieser Klasse Vierzylinder, nur BMW installiert einen Reihensechser. Trotzdem bedeutet ein größerer Motor einen fahrerischen Kompromiss: Auf der Vorderachse des RS3 lastet mehr Gewicht als bei A3 oder S3. Wie beim Vorgänger soll eine Batterie im Fahrzeugheck das Ungleichgewicht wettmachen. Hinzu kommt eine Gewichtskur: 55 Kilogramm spart der Modellwechsel. Audi verspricht in der Pressemeldung eine „günstige Achslastverteilung“. Wie viel Masse die Vorderräder konkret tragen, verrät Audi noch nicht. Zum Vergleich: Beim S3 sind es 60 Prozent. Serienmäßig zieht Audi beim RS3 235/35er-Reifen auf 19-Zoll-Felgen. Optional stecken 255/30er-Pneus auf der Vorderachse. Eine breitere Spur vorn, Achsteile aus Aluminium und der Haldex-5-Allradantrieb sollen helfen, die Kopflastigkeit auszugleichen. Angeblich sind auf rutschiger Farhbahn sogar Drifts möglich. Ob der neue RS3 besser fährt als sein Vorgänger, das erfahren wir im kommenden Jahr. Mehr Leistung, weniger Gewicht und 280 km/h SpitzeMit dem überarbeiteten Motor und 1.595 Kilogramm Leergewicht sprintet der RS3 in 4,3 Sekunden auf Tempo 100. Damit fährt er eine knappe halbe Sekunde hinter dem RS6 und dicht vor dem RS5. Serienmäßig macht die Elektronik bei 250 km/h dicht, optional rennt der RS3 bis 280 km/h weiter. Der stärkste Kompakte aus Ingolstadt startet im Sommer 2015 mit überarbeitetem Fahrwerk, neu abgestimmter Lenkung, breiteren Kotflügeln vorn und dem üblichen Spoilerwerk. Hinzu kommt eine Achtkolben-Bremse mit Wave-Scheiben. Alternativ gibt es eine Keramik-Anlage. Toll: Das neue Modell bekommt zwei große, ovale RS-Endrohrblenden. Bisher hauchte er die Abgase durch zwei winzige Endrohre auf der Fahrerseite. Update: Unser Redakteur hat den Audi RS3 Sportback im Drift getestet. |