Gut für die deutschen Hersteller: China ist offenbar bereit, eine verpflichtende Quote für Elektroautos erst später einzuführen. Das berichtet das "Handelsblatt".
Peking - Die chinesische Regierung gibt der Autoindustrie laut einem Pressebericht mehr Zeit bei der Markteinführung von Elektroautos. Die geplante, gesetzlich vorgeschriebene Absatzquote für Elektroautos und Hybridantriebe soll um ein Jahr verschoben werden, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf eigene Informationen. Damit würden insbesondere die deutschen Autobauer Daimler, BMW und Volkswagen samt Tochter Audi mehr Zeit bekommen, um ihre E-Modellpalette auszubauen. Ursprünglich sollten die Autohersteller bereits ab Januar 2018 eine Quote von mindestens acht Prozent ihrer Autos mit Elektroantrieb ausliefern. Bei Nichterfüllung hätten Strafen gedroht. Die deutsche Bundesregierung hatte sich aktiv in den Prozess eingeschaltet. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag in Berlin, es gebe einen "konstruktiven Dialog" mit der Regierung in Peking. Dabei poche Deutschland darauf, dass die Vorgaben fair seien und nicht nur für ausländische, sondern auch für chinesische Hersteller gelten müssten. Die Bundesregierung bestätigte auf Nachfrage nicht, dass China bereits zugesagt habe, die Absatzquote für Elektroautos und Hybridantriebe um ein Jahr zu verschieben. Regeln zu streng?Dennoch wird es den Puffer wohl geben. Denn auch die chinesische Industrie ist offenbar noch nicht darauf vorbereitet, die Quote im nächsten Jahr zu erfüllen: "Die Regeln waren zu streng", sagte Cui Dongshu, Chef der Vereinigung chinesischer Pkw-Hersteller, dem "Handelsblatt". Die chinesische Regierung hatte kürzlich die Förderung von Elektroautos angepasst. Statt kräftiger Zuschüsse für den Kauf eines E-Autos sollen Hersteller zu Quoten verpflichtet werden. Die Quoten sollten zudem über die Jahre steigen. Zusätzlich zur Verschiebung in das Jahr 2019 sollen Autobauer nun auch die Möglichkeit haben, einen anfangs niedrigeren Elektroauto-Absatz später mit höheren Anteilen wettmachen zu können. Die Details würden derzeit vom Industrieministerium in Peking ausgearbeitet. Hintergrund: Was bedeutet die geplante Quote für deutsche Hersteller? Quelle: dpa |