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Subaru Outback 2015: Fahrbericht - Meine Boots, mein Holzfällerhemd, mein Subaru

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Subaru stellt die fünfte Generation des Outback vor. Der Gelände-Kombi soll kultivierter und sicherer fahren – aber trotzdem ein raubeiniger Außenseiter bleiben. Ein erster Test.

Subaru Outback 2015: MOTOR-TALK-Redakteur Philipp Monse fuhr mit dem neuen Outback über Stock und Stein Subaru Outback 2015: MOTOR-TALK-Redakteur Philipp Monse fuhr mit dem neuen Outback über Stock und Stein Quelle: Björn Habegger

Ljubljana/Slowenien – Nach nur fünf Minuten Fahrt sieht der Kombi aus wie ein echter Geländewagen. Hellbrauner Schlamm ziert die schwarzen Plastikschweller, bedeckt die Kotflügel und die großen runden Nebelscheinwerfer. Der Subaru Outback brettert über einen Schotterweg, dann über eine Kuppe und durch eine weitere Pfütze aus Dreck, Wasser und Steinen.

Das ist es, was Subaru-Fahrer wollen. Ein bisschen Abenteuer, in der Natur, im Schlamm. Da darf man sich auch mal schmutzig machen, nur steckenbleiben darf man nicht. Eine Umfrage des japanischen Herstellers unter seinen Der neue Subaru Outback startet am 28. März Der neue Subaru Outback startet am 28. März Quelle: Subaru Kunden hat ergeben, dass sie vor allem vier Dinge schätzen: Verlässlichkeit, Nonkonformität, Nutzwert und Allrad-Antrieb.

Wir stellen uns den typischen Subaru-Fahrer mit Vollbart und Boots vor, also als den Lumbersexual unter den Autofahrern. Er liebt sein Auto genauso wie sein gutsitzendes Holzfällerhemd. Daran ändert auch die neue Generation kaum etwas, nur der Schnitt soll moderner werden.

Subaru Eyesight erstmals in Europa

Modern ist allerdings Interpretationssache. Subaru versteht darunter vor allem die Einführung des Eyesight-Systems samt mehrerer Assistenzsysteme (u. a. Notbremse, Abstandstempomat, Spurhalteassistent, Spurleitassistent), die mit dem Outback erstmals in Europa verfügbar werden. Subaru ist stolz auf diese Helfer. Doch heutzutage kann ein Autohersteller mit einem gut funktionierenden Abstandstempomaten und einem übereifrigen (bing-bing-bing-bing) Spurhalteassistenten ohne Lenkeingriffe (bing-bing-bing-bing) nicht mal den letzten Einsiedler hinterm Baum hervor locken.

Sinnvoll ist die Notbremsfunktion (bis 50 km/h), überflüssig der „Lead-Vehicle-Start-Alert", der darauf hinweist, wenn das vorausfahrende Fahrzeug sich in Bewegung setzt. Subaru wird hier in den nächsten Jahren nachlegen. Doch so oder so zählen für Subaru-Fans ganz andere Dinge: Boxermotoren und vier angetriebene Räder.

Ein sehr umfangreiches Facelift?

Der neue Outback steht auf der gleichen Plattform wie sein Vorgänger Der neue Outback steht auf der gleichen Plattform wie sein Vorgänger Quelle: Subaru Beides bietet selbstverständlich auch die fünfte Generation des Gelände-Kombis. Und beides stammt im Grunde aus dem Vorgänger. Beim permanenten Allrad-Antrieb stört das kein Stück. Auf den Schotterpisten in den Wäldern rund um Ljubljana zeigt der Outback, was Traktion bedeutet. Das Heck lässt sich nicht mal mutwillig und mit ausgeschalteter Traktionskontrolle zum Ausbrechen bewegen. Geht es viel zu schnell, schiebt der Outback lediglich leicht über die Vorderachse – und lässt sich sofort wieder einfangen.

Ob der Outback eine neue Generation oder ein umfangreiches Facelift ist - darüber lässt sich streiten. Die Plattform bleibt auf jeden Fall die gleiche. Dafür hat Subaru nach eigenen Angaben 60 Prozent aller Teile erneuert. Chassis, Aufhängung, Lenkung, Bremsen – alles neu.

Die bessere Verteilung hochfester Stähle macht das Auto 67 Prozent steifer und senkt den Schwerpunkt. Der Subaru Outback wächst in der Länge um 2,5 und in der Breite um 2,0 Zentimeter. Ein Spoiler über der Heckklappe verbessert gemeinsam mit der in einem günstigeren Winkel stehenden Windschutzscheibe die Aerodynamik. Dass die Scheibe außerdem nach vorn versetzt wurde, soll für mehr Platz sorgen: vorn sitzt Subaru Outback: Cockpit Subaru Outback: Cockpit Quelle: Subaru man im neuen Outback sehr bequem, hinten gut und ganz hinten wächst das Ladevolumen von 526 auf 559 Liter.

Japanische und europäische Ohren

Die zahlreichen Veränderungen sollen das Raubein ein bisschen kultivieren. Der Outback soll besser fahren und sich besser anfühlen. An die selbsternannte Konkurrenz von Audi Allroad und Volvo Cross Country reicht der Outback vor allem im Innenraum nicht heran.

Laut Subaru sinkt der Geräuschpegel hier um 12 Prozent. Bei der Fahrt mit dem 2,5-Liter-Benziner bleiben Windgeräusche dennoch deutlich hörbar. Viel störender empfinden europäische Ohren allerdings das mit dem CVT-Getriebe verbundene monotone Heulen des Motors. Trotz der sechs simulierten Fahrstufen wirkt der Benziner-Boxer oft angestrengt und laut. Der Diesel mit sieben Fahrstufen wirkt dagegen außergewöhnlich leise. Erst bei hoher Drehzahl oder Geschwindigkeit auf der Autobahn fängt er an zu rasseln.

Überarbeitete Motoren für den Subaru Outback

Subaru Outback: Der Diesel leistet 150 PS Subaru Outback: Der Diesel leistet 150 PS Quelle: Subaru Auf dem Papier verbrauchen beide Motoren weniger als zuvor. Beim Benziner sinkt der Normverbrauch (mit CVT) von 7,6 auf 7,0 Liter, beim Diesel von 6,3 auf 6,1. Auf der anstrengenden Testfahrt mit einem hohen Anteil an bergigen Matschpisten schluckt der Benziner satte 13,0 Liter. Auf der Landstraße schafft man auch die 9 Liter. Der Diesel lässt sich mit 8,1 Litern flott bewegen.

Schade, dass die Start-Stopp-Automatik fehlt. Sie könnte den Verbrauch weiter senken. Doch das ist eben der Preis für Nonkonformität und den einzigen Diesel-Boxer auf dem Markt.

Auf die Straße kommt der neue Subaru Outback am 28. März 2015. Die Preise beginnen bei 34.940 Euro für den Diesel mit manuellem Sechsgang-Getriebe. Der Benziner startet bei 36.440 Euro. Beide sind damit rund 2.000 Euro billiger als zuvor.

Technische Daten – Subaru Outback 2015

Der Benziner

  • Motor: 2,5-Liter-Vierzylinder-Boxer
  • Leistung: 175 PS, 129 kW
  • Drehmoment: 235 Nm
  • Getriebe: stufenloses Automatikgetriebe („Lineartronic“ mit sechsstufigem manuellem Programm)
  • Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
  • 0 – 100 km/h:
  • Verbrauch: 7,0 l (NEFZ), Test: ca. 13,0 l
  • C02: 161 g/km
  • Länge x Breite x Höhe in m: 4,82 x 1,84 x 1,61
  • Radstand: 2,75 m
  • Leergewicht (ohne Fahrer): 1.582 bis 1.651 kg (ausstattungsabhängig)
  • Kofferraumvolumen: 559 l
  • Preis: ab 36.440 Euro, vorher 39.000

Der Diesel

  • Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo-Boxer
  • Leistung: 150 PS, 110 kW
  • Drehmoment: 350 Nm
  • Getriebe: stufenloses Automatikgetriebe („Lineartronic“ mit siebenstufigem manuellem Programm)
  • Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h
  • 0 – 100 km/h:
  • Verbrauch: 6,1 l (NEFZ)
  • C02: 159 g/km
  • Länge x Breite x Höhe in m: 4,82 x 1,84 x 1,61
  • Radstand: 2,75 m
  • Leergewicht (ohne Fahrer): 1.676 bis 1.738 kg (ausstattungsabhängig)
  • Kofferraumvolumen: 559 l
  • Preis: ab 38.940 Euro, vorher ab 37.500 (34.940 mit manuellem Sechsgang-Getriebe, vorher 35.500)

Avatar von granada2.6
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